Frankiermaschinen und Marken aus dem Automaten können nichts daran ändern: Das Sammeln von Briefmarken gehört noch immer zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Thüringer. TA möchte ausfindig machen, welches Ihre beliebtesten Motive sind.
THÜRINGEN. Nicht nur Philatelisten schlägt das Herz höher, wenn einen Brief oder die Urlaubskarte eine hübsche Briefmarke ziert. Angefangen hat alles vor rund 160 Jahren mit den ersten Briefmarken. Zu allen Zeiten und Anlässen gab und gibt es solche Lieblingsstücke.

So sorgten Bad Langensalzaer Rosenzüchtungen "Professor Knöll" und "Bergers Rose" zur Internationalen Rosenausstellung 1972 auf der iga in Erfurt nicht nur unter der Fachwelt und den Besuchern für Aufsehen. Denn die beiden duftenden Neuheiten aus der Rosenstadt an der Salza zierten damals auch DDR-Briefmarken und gingen als besondere Thüringer Blumengrüße hinaus in alle Welt. Blumenmotive zählten schon immer zu den beliebtesten Briefmarken. Erst im Juni dieses Jahres hat die Deutsche Post ihre Dauerserie "Blumen" mit dem Motiv der Gartenrose ergänzt.

Hoch im Kurs stehen bei Sammlern vor allem auch Marken mit Tieren, Landschaften und Kunstwerken. Die farbenfrohen, teils aber auch nur schlichten und stimmungsvollen Darstellungen sollen dazu beitragen, die in unserer hektischen Zeit oft kaum mehr wahrgenommenen kleinen Freuden des Alltags wieder neu zu entdecken und zu genießen. So ging das aktuelle Motiv der Gartennelke der Blumenserie aus einem bundesweit ausgetragenen Fotowettbewerb hervor und gelangte am 9. Oktober an die Postschalter.

Aus Thüringer Sicht machten in den letzten Jahren gleich mehrere der gezackten kleinen Kunstwerke Furore. So wurde die Blockausgabe "Nationalpark Hainich" als schönste deutsche Briefmarke des Jahres 2000 auserkoren. Auch das Motiv der New Yorker Brooklyn Bridge, konstruiert von dem Mühlhäuser Johann August Röbling, landete 2006 ganz oben in der Beliebtheitsskala. Außerdem erzielte es eine Rekordauflage von über 112 Millionen gedruckten Exemplaren. Ornithologen, Tier- und Heimatfreunde kamen im April dieses Jahres auf ihre Kosten, als zum 100-jährigen Bestehen der Staatlichen Vogelschutzwarte Seebach eine Marke mit der stilisierten Wasserburg, flankiert von acht Raub- und Singvögeln, erschien. Ein ergänzender Sonderstempel mit dem Porträt des Vogelbarons, Sittich Hans Freiherr von Berlepsch (1857-1933), als Begründer der Seebacher Einrichtung und erfolgreicher Vorkämpfer des Vogelschutzes in Deutschland, krönte die Thüringer Sondermarke. Mit einer hochkarätigen Briefmarkenschau wartete damals die Motivgruppe Ornithologie zur feierlichen Markenpräsentation in der Seebacher Burg auf.

Kaum eine deutsche Briefmarke der letzten Jahre scheint aber so gefragt wie die, welche anlässlich des 800. Geburtstages der heiligen Elisabeth von Thüringen im November 2007 erschien. Dass die 55-Cent-Marke schon wenige Monate nach ihrem Erscheinen ausverkauft war, kritisierten die Sammlerwelt und viele Postkunden. Längst vergriffen sind auch die im Vorjahr von zwei Klöstern im österreichischen Linz und Graz herausgegebenen Elisabeth-Briefmarken, weil sie jeweils nur eine ganz geringe Auflage hatten.

Die Thüringer Allgemeine möchte herausfinden, welche Briefmarken aus Gegenwart und Vergangenheit die Thüringer zu ihren persönlichen Lieblingsstücken küren. Die Palette dürfte groß sein, denn neben Geschichte, Geographie, Musik, Botanik, Malerei und Sport gibt es viele Bereiche des täglichen Lebens, die auf einer Briefmarke thematisiert werden können. TA hält für die zehn Leser mit der nettesten Geschichte um ihre Lieblingsbriefmarke eine Überraschung bereit: Sie bekommen je einen postfrischen Block "Nationalpark Hainich", den Gewinner des Briefmarkenjahrgangs 2000.

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