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» Themenvorschläge für den Bilderwettbewerb im Januar/ Februar 2024 von Paul S. Fr Jan 12, 2024 6:45 pm
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| | Spanische Reitschule in Wien | |
| Autor | Nachricht |
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Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Spanische Reitschule in Wien Mi Okt 22, 2008 8:53 pm | |
| Titelblatt FDC vom 12.9.1972: |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Spanische Reitschule in Wien Mi Okt 22, 2008 9:05 pm | |
| Die Pflege der klassischen Reitkunst, wie sie aus dem Altertum überkommen und im 18. Jahrhundert Neubelebung gefunden hat, ist wesentliches Anliegen der in der Wiener Burg beheimateten und unter dem Namen "Spanische Hofreitschule" weltbekannten Instituion.
Als man in Italien des 16. Jahrhunderts die Pflege der klassischen Reitkunst wiederentdeckte, zogen die Reitsakademien in Rom und Neapel Interessenten aus weiten Teilen Europas an. In der Folgezeit kam es dann zu ähnlichen Einrichtungen in anderen Ländern Europas und nicht zuletzt am Wiener kaiserlichen Hofe.
Noch ehe die italienischen Reitsakademien über besonders errichtete Reitplätze verfügten, wurde im Wiener Burggarten ein sogenannter "Roßtumbplatz" für Reitübungen errichtet, wie dies aus einer bezüglichen Geldanweisung aus dem Jahre 1565 hervorgeht. Noch ehe im reiterlich damals sehr ambitionierten Frankreich eine Reithalle bestanden hatte, gab es eine solche zweifellos schon in Wien. Sie befand sich auf dem vormaligen "Roßtumbplatz", der Gegend des heutigen Josephsplatzes und wird erstmalig 1572 bereits unter dem Namen "Spainischer Reithsall" genannt, woraus sich das 400-Jahr-Jubiläum im Jahr ableitet. Die Bezeichnung als "spanisch" leitet sich ausschließlich nur von der Benützung spanischer Pferde ab, wie dies gegenwärtig noch Brauch ist. Es werden nur Lipizzanerhengste, die letzten Nachkommen dieser spanischen Pferderasse, verwendet. Der heutige Bau der Spanischen Reitschule im Bereiche der Wiener Hofburg geht auf ein ursprüngliches Neubauprojekt von 1681 zurück, das durch die zweite Türkenbelagerung gebremst worden war.
Der damalige Gedanke beruhte auf einer Komibation mit der Nationalbibliothek. Der gedachte Neubau sollte im ersten Stock die Nationalbibliothek und im Erdgeschoß die Reitschule beherbergen, woran heute nur die Qudriga auf dem Trakt der Nationalbibliothek erinnert.
Nach Abklingen der Türkenkriege entstand schließlich über Veranlassung Kaiser Karl VI. in den Jahren 1729 bis 1735 der heutige Bau nach Plänen Josef Emanuels Fischer v. Erlach (des jüngeren Bruders Berhards). Der 14 September 1735 war der Eröffnungstag. |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Spanische Reitschule in Wien Mi Okt 22, 2008 9:13 pm | |
| Block 2, Mi-Nr.: 1395-1400 (12 IX. 1972):
Zuletzt von Cophila am Mi Okt 22, 2008 9:19 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Spanische Reitschule in Wien Mi Okt 22, 2008 9:17 pm | |
| Die Bilder der Marken im Block zeigen einzelne markante Monumente der "Hohen Schule". Im "Spanischen Tritt", der Passage, wird eingeritten, unter "Piaffe" versteht man den Trab auf der Stelle, bei der "Levade" erhebt sich der Hengst mit der Vorhand und erstarrt auf der Nachhand gewissermaßen zum Monument, am "Langen Zügel" zeigt das Pferd an der Hand seine besonderen individuellen Begabungen. Einer der schwierigsten Schulsprünge ist die aus der Levade heraus durchgeführte "Courbette" während die "Kapriole" einen der wirkungsvollsten Sprünge darstellt, in welchem die Schönheit und Kraft sich paaren. |
| | | Cophila Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Spanische Reitschule in Wien Mi Okt 22, 2008 9:26 pm | |
| Die Spanische Reitschule, stets auch den reiterlichen Erfordernissen ihrer Zeit aufgeschlossen, hat auch schwere Tage erlebt, wobei in jüngster Vergangenheit die Rettung des Pferdebestandes am Ende des Weltkrieges 1945 durch ihren damaligen Chef, Oberst Podhajsky, hervorragende Erwähnung verdient.
Es gibt schließlich auch eine besondere posthistorische Episode, die der Reitschule speziell philatetlisches Interesse verleiht: Am 22. Juli 1848 war dort der erste Reichstag, das erste österreichische Parlament, zusammengetreten und amtierte in den Räumen der Reitschule das "Reichtstags-Postbureau" mit eigenem Poststempel, der als Vorläufer der späteren Abstempelungen des Postamtes "Wien-Herrenhaus" beziehungsweise des heutigen Postamtes "Wien-Parlament" zu den begehrten Alt-Östrerreich-Abstempelungen zählt.
- - -
Seite 2 des FDC enthält diese Info in deutsch, englisch und französisch. Blatt 4 ist leer. |
| | | Gerhard Admin
| Thema: Re: Spanische Reitschule in Wien Do Mai 04, 2017 6:50 pm | |
| Sondermarke „450 Jahre Spanische Hofreitschule“ Nennwert: EUR 0,80 Vorbezugstag 1.6, Ausgabetag: 26.6.2015 Markengröße: 42 x 42 mm Grafikentwurf: Marion Füllerer Foto: Michael Rzepa Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH, Offsetdruck Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück 2015 ist ein besonderes Jahr für die Spanische Hofreitschule, denn die weltberühmte Institution feiert ihren 450. Geburtstag. Im September 1565 wurde ein Dokument ausgestellt, in dem „für die Aufrichtung des Thumblplatzes im Garten an der Purgkhalhie“ ein Betrag von hundert Gulden genannt wird. Bei dieser offenen Reit- und Turnierbahn in unmittelbarer Nähe der Wiener Hofburg handelte es sich um den Vorläufer der Spanischen Hofreitschule. Letztere ist heute die einzige Institution der Welt, an der die klassische Reitkunst in der Renaissancetradition der „Hohen Schule“ seit 450 Jahren lebt und unverändert weiter gepflegt wird. Die Tradition der Ausbildung und Reitkunst geht dabei auf die Lehren des griechischen Feldherrn Xenophon um 400 v. Chr. zurück. Auch heute noch wird durch mündliche Überlieferung dieses Wissen vom erfahrenen Oberbereiter an den jüngeren weiter gegeben. Ein guter Bereiter ist jener, der Pferde ausbilden und als Lehrer sein Wissen auch vermitteln kann. So bleibt die Qualität erhalten und bewahrt die Hofreitschule als einmaliges Kulturerbe mit einer lebendigen Tradition, für die diese Institution Weltruf genießt. Die Lipizzaner selbst sind eines der weltweit bedeutendsten Kulturgüter, denn diese älteste Kulturpferderasse Europas kann auf über 400 Jahre Zuchtgeschichte zurückblicken. Erzherzog Karl II gründete 1580 das Hofgestüt am Karst in der Nähe des Dorfes Lipica (heute Slowenien). In den folgenden Jahrhunderten züchteten die weiteren Habsburger Herrscher aus spanisch stämmigen Pferden dann eine Rasse, die dem Ideal der barocken Hofhaltung perfekt entsprach. Die besten Hengste wurden für Wien ausgewählt. In jahrelanger Ausbildung in der Hofreitschule veredelt, waren sie unverzichtbarer Bestandteil des Lebens am Hof. Das „Karster Hofgestüt“ war von 1580 bis 1915 Privatgestüt des österreichischen Kaiserhauses. 1920 wurde der in Österreich verbliebene wertvolle Teil der Originalherde ins steirische Piber, etwa 45 km westlich von Graz, überstellt. Hier werden auch jetzt noch die direkten Nachkommen der alten kaiserlichen Herde gezüchtet. Die Bezeichnung Lipizzaner wurde übrigens erst im frühen 19. Jahrhundert gebräuchlich, bis dahin hießen diese Pferde „spanische Karster“, ein Hinweis auf ihr edles spanisches Blut. Die wesentlichen Aufgaben der Spanischen Hofreitschule und des steirischen Gestüts Piber liegen unter anderem neben der Zucht des klassischen Lipizzanertyps heute nach wie vor in der Ausbildung der Hengste nach den Prinzipien der klassischen Reitkunst und der Schulung von geeigneten Bereitern. Aus Anlass des Jubiläumsjahres finden 2015 zahlreiche glanzvolle Feste statt. Absoluter Höhepunkt ist eine Reitvorführung Ende Juni am Heldenplatz in der Wiener Innenstadt vor der Präsidentschaftskanzlei. Neben den hohen Schulen auf und über der Erde werden bei diesem weltweit einzigartigen Event die Arbeit an der Hand und am Langen Zügel, ein großartiges Solo sowie ein Pas de deux, das auch die Sonderbriefmarke ziert, gezeigt. Anschließend werden die Feierlichkeiten von der sechsten Fête Impériale, dem traditionellen Sommerball der Spanischen Hofreitschule, gekrönt. |
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