Der Philatelisten-Club Swissair ist 50 Jahre alt geworden. Zum Tag der Aerophilatelie hat er eine Ausstellung organisiert.
Annemarie Vít-Meister


13 Briefmarkenhändler präsentierten eine vielfältige Auswahl an Marken, die von Sammlern mit geübtem Blick gemustert wurden.

Der Philatelisten-Club Swissair (PCS) fühlt sich dem Geist der legendären Swissair verpflichtet und dokumentiert neben ihrer Geschichte auch die ganze historische Entwicklung der Luftpostbeförderung. Aerophilatelisten sind eine aktive Gruppe von Luftpostsammlern und Liebhabern der Fliegerei.

Die Ausstellung in der Ju-Halle auf dem Militärflugplatz in Dübendorf wurde denn auch rege besucht. 33 Aussteller dokumentierten mit ihren Exponaten die Jahrhundertgeschichte der Fliegerei auf 150 Stellwänden. Neben dem PCS war der Schweizerische Aerophilatelisten-Verein (SAV) mit seinen Westschweizer Sektionen vertreten wie auch die Gesellschaft der Weltraum-Philatelisten. Die Sonderpoststelle der Schweizerischen Post stempelte Briefe mit dem von Walter Kalt für diesen Tag entworfenen Sonderstempel, was rege in Anspruch genommen wurde. 13 Briefmarkenhändler präsentierten überdies eine interessante und vielfältige Auswahl an Marken und Ganzsachen, die von Sammlern mit geübtem Blick und professionellen Handgriffen eilig durchmustert wurden.

Rarität zum Geburtstag

Peter Beer, Präsident des PCS, begrüsste die Gäste einzeln und wies in seiner Ansprache darauf hin, dass die Ausstellung neben einem Querschnitt durch die ganze Philatelie auch eine Motivsammlung umfasse, die gerade den jüngeren Sammlern neue Perspektiven biete. Er durfte von Hans Schwarz, dem Präsidenten des SAV, eine Sammler-Rarität entgegennehmen: Eines der letzten versteigerten Swissair-Plakate. Auch der Gemeindepräsident von Bassersdorf, Franz Zemp, gab seinem Stolz darüber Ausdruck, dass der PCS seinen Club-Sitz nach Bassersdorf verlegt hatte.
Neben Marken waren viele Exponate zu sehen, die einen tiefen Einblick in die frühe Fluggeschichte gaben: von den ersten Afrikaflügen Walter Mittelholzers bis zur Gründung der Swissair.

Neben verschiedenen Flugbelegen konnte man alte Fotos der frühen Helden der Fliegerei bewundern. Namen wie Junkers, Spelterini und Piccard, dessen Dynastie eine ganze Stellwand einnahm, sind unvergessen. Schon früh überlegten sich die Sammler, wie solche Flüge zu dokumentieren seien. So haben nicht nur Marken und Belege, sondern auch Stempel ihren ganz besonderen Wert.

Entwicklung wie im Flug

Immer wieder wurde dem Betrachter bewusst, wie zügig sich die Aviatik entwickelt hat. Seit dem Wettfliegen von Gordon Bennet 1909, den Zeppelinflügen, den ersten Mittelmeer- und Balkanflügen vergingen nur wenige Jahrzehnte bis zur Eroberung des Weltraums. Der amerikanisch-russischen Zusammenarbeit im Apollo-Soyuz-Shuttle MIR mit seinen Astronauten und natürlich dem Schweizer Astronauten Claude Nicollier waren denn auch viele Stellwände gewidmet.

Mit der Motiv-Sammlung wurde deutlich gezeigt, dass man auch mit kleinen finanziellen Investitionen und eigener Inspiration ein Thema so darstellen kann, dass es dem Sammler wirklich Spass macht. So waren eindrückliche Motive wie etwa Einstein, Alpinismus, Mineralogie oder sogar Vogelfedern zu bewundern.zo