Zwei Währungsgebiete: Fans brauchen auch während der Euro Franken - Dresdner Bank: Nur zum Teil Entgegenkommen

unserem Korrespondenten
Rolf ObertreisFRANKFURT. Europas Kicker treten in den nächsten Wochen bei der Europameisterschaft nicht nur in zwei Ländern gegen das runde Leder, sondern auch in zwei Währungsgebieten. Während in Österreich der Euro gilt, müssen sich die Besucher in der Schweiz, die weder zur EU noch zur Euro-Zone gehört, mit dem Franken durch das Fan-Dasein kämpfen. Aber nicht nur auf diesem Feld geben sich die Schweizer eigen und meist teurer, wie die Dresdner Bank in einer Untersuchung belegt.
Immerhin wollen Hoteliers, Gastronomen und Geschäftsleute rund um die Stadien in Basel, Bern, Genf oder Zürich dem Euro eine Ausnahmegenehmigung erteilen. Auch die Schweizer Bahn empfiehlt ein solches Entgegenkommen. Aber die Fans aus den acht teilnehmenden Euro-Ländern müssen sich für Reise zu den Spielen in der Schweiz trotzdem "Fränkli" besorgen. Er bleibt auch während des Fußball-Gipfels und danach sowieso alleinige Landeswährung. Immerhin würden größere Geschäfte und viele Gaststätten, heißt es bei der Dresdner Bank, die Preise in Franken (CHF) und in Euro angeben, damit die Fans wissen, wie viel mehr als zu Hause sie etwa für ein Bier "berappen" müssen. Und größere Betriebe in den Austragungsorten und rund um die Stadien würden sogar Euro-Scheine und Münzen annehmen. Das Rückgeld gibt es allerdings in Franken und Rappen. Die sollte man, empfiehlt die Dresdner Bank, unbedingt in der Geldbörse haben, um Taxi, Bus oder Bahn und andere Dinge des täglichen Lebens bezahlen zu können.
Bei all dem sollten die Fans darauf achten, zu welchem Kurs umgerechnet wird. Das ist wiederum jedem Geschäft überlassen. Derzeit steht der Wechselkurs bei knapp 1,61 Franken je Euro. Generell gilt im Moment: Ein Schweizer Franken sind 0,62 Euro und ein Euro entsprechen 1,61 Franken.
Nach Angaben der Dresdner Bank müssen sich die Fußball-Fans auch in anderen Verbraucherfragen im Nicht-EU-Land Schweiz im Gegensatz zum EU-Mitglied Österreich umstellen. An der Grenze zur Eidgenossenschaft wird noch kontrolliert und wer Waren über einem Wert von 300 Franken dabei hat muss Zollgebühren zahlen. Was aber nicht für eigene Gebrauchsgegenstände sowie für Kleidung und Kosmetik gilt.
Teurer ist auch die Nutzung des Handys. Die EU-Kommission hat mittlerweile niedrigere Preise für Auslandsgespräche durchgesetzt. Ergreift der Fan in der Schweiz das Handy, sollte er sich dagegen zuvor über die so genannten Roaming-Gebühren seines Netzbetreibers erkundigen, um später beim Blick auf die Rechnung keinen Schrecken zu bekommen. Auch Grüße per Postkarte an Familie oder Freunde zu Hause sind aus der Schweiz teurer: Umgerechnet rund 74 Cent kostet die Briefmarke, in Österreich verlangt die Post nur 65 Cent.
Und wer als Fan tatsächlich einmal in der Schweiz ein Verbraucherproblem hat, wird auch zur Kasse gebeten, weiß die Dresdner Bank. Die von der EU-Kommission eingerichtete Telefon-Hotline zu allen Verbraucherfragen rund um die Fußball-EM sei von Österreich aus im Festnetz kostenlos unter (00800) 67891011 zu erreichen.
Bei den Eidgenossen gilt die Nummer (0032) 22999696-allerdings mit den anfallenden Auslandsgebühren.




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