Der Nordstetter Horst Brix feiert heute seinen 70. Geburtstag
Horst Brix blickt heute auf 70 Lebensjahre zurück. Im Unruhestand genießt er seine Passionen Modelleisenbahn (Spur HO), Eisenbahn-Briefmarken, PC und Programmieren.


Nordstetten. Im schön gelegenen Eigenheim feierten Horst und Elisabeth vor zwei Tagen den 41. Hochzeitstag. Hier wuchsen die Töchter Andrea (40) und Carola (31) auf. Hier trifft sich die Familie (mit zwei Enkeln) zur Geburtstagsfeier. Von hier aus war es nicht weit ins Dekanatshaus, wo die Gattin ihren Arbeitsplatz als Fachberaterin des Landesverbandes für Kindestagesstätten hatte. Im Haus eine fixe Einrichtung ist ein Computerarbeitsplatz mit reich bestückten Regalen. In das Medium PC fließen Brix´ mentale Vitalität und Können ein. Der Softwareentwickler hat es beruflich erfolgreich geschafft, dort anzukommen, wo das Herz am meisten hinzog.

Doch der Weg dorthin musste bei dem jungen, gebürtigen Niederschlesier erst im Kopf reifen. Nach dem Abitur vor 50 Jahren in Köln-Opladen erreichte er bei der Bundeswehr nach eineinhalb Jahren den Grad Leutnant. Die Vorteile des nicht vollendeten Jurastudiums nutzte er bei einer Versicherung. Ab 1971 war er zunächst auf der IBM-Versicherungs-Geschäftsstelle in Köln. 1974 wechselte ins Böblinger IMB-Labor und zog mit der Familie nach Nebringen, bis die Häuslebauer 1979 ihr Nordstetter Domizil fertig hatten.

Über 20 Jahre war der Qualitätsberater und -manager im IBM-Labor in Böblingen (Großprojekte wie BTX und Amadeus) engagiert und danach selbstständiger Unternehmensberater für Qualitätsmanagement und Projektmanager vor allem für Software. Kunden mit EDV-Abteilungen von mindestens 200 reinen EDV-Mitarbeitern waren die Auftraggeber (Projekt elektronische Börse in der Schweiz, Hamburger Sparkasse, BEK Wuppertal, Schweizer Bundesbahn).

Als junger Mann fing sich Brix die Sammelleidenschaft für die Modelleisenbahn ein. Zum 150-Jährigen der deutschen Eisenbahn im Jahr 1985 kam die für Briefmarken mit Eisenbahnmotiven zum Zug: „Ich schaue bei jeder Briefmarke, was hinter ihr steckt.“ Für seine Motivgruppe organisiert er Infostände bei großen Fachmessen wie in Berlin, Essen, München oder Sindelfingen. Für sich spricht auch, dass Brix 2008 für die dritte Triade zum Vorsitzenden der „Internationalen Motivgruppe Eisenbahnwesen“ mit 500 Mitgliedern, der größten Briefmarkengemeinschaft mit Eisenbahnthematik, wieder gewählt wurde. Als Webmaster betreut Brix auch die Internetauftritte von Gemeinschaften wie der Motivgruppe „Ingenieurbauten“, der in den USA beheimatete „Casey Jones Railroad Unit“, der Bundesarbeitsgemeinschaft Bahnpost und seine eigene, private Homepage zu Eisenbahnbriefmarken (www.uqp.de/stamps). Respektabel ist auch sein Engagement im Elternbeirat während der ganzen Schulzeit der Kinder. Seine Erinnerungen bereichert heute noch, wie er als Leutnant der Reserve in den 80er Jahren im Kreis zusammen mit Prof. Dr. Rainer Nagel zur Demo in Bonn gegen die Stationierung der Mittelstreckenraketen aufrief. Er hat auch bei der Organisation und Durchführung der Menschenkette Stuttgart-Ulm im Jahr 1984 mitgewirkt. Der Computerexperte fürchtete um die nie ganz auszuschließenden Schwächen im System.

Die Horber kennen ihn von den Briefmarkenfreunden sowie seinem alljährlichen Tauschtag im NABU-Haus, der einmal parallel zu den „Horber Schienentagen“ stattfand. Einen Briefmarken-Sonderstempel anlässlich der Horber Schienentage herauszubringen steht als Wunsch noch in der Warteschleife.

Text: Gabriele Weber
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