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» Abstimmung über den Beleg des Bilderwettbewerbes im Februar 2024 von gesi Fr Feb 16, 2024 1:26 pm
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| | [Wertschätzung] Zeppelin Post/Umschlag mit Stempel | |
| Autor | Nachricht |
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Nadelbaum 0beiträge
| Thema: [Wertschätzung] Zeppelin Post/Umschlag mit Stempel Mi Jun 12, 2013 12:46 pm | |
| Hallo zusammen, nach längerem hin und her überlegen haben wir uns dazu entschieden, unsere Zeppelin Briefmarke herauszusuchen. Nun suchen wir natürlich nach Personen, die den Wert dieser Marke richtig einschätzen und unseren Wissensstand auffrischen können. Hier anbei einmal die Bilder von einer dieser Zeppelin Marken, Vorder- und Rückseite, so genau wie möglich: Ich hoffe ihr könnt uns da weiterhelfen. Danke schonmal im Voraus für jegliche Hilfe. |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: [Wertschätzung] Zeppelin Post/Umschlag mit Stempel Mi Jun 12, 2013 8:30 pm | |
| Hallo Nadelöhr,
Du zeigst uns einen schönen Zeppelinbrief, der eine besondere Geschichte zu erzählen hat: vom 5. bis zum 6. Oktober 1930 unternahm das Luftschiff "Graf Zeppelin" eine Reise von seinem Heimathafen Friedrichshafen nach Leipzig und Görlitz. Dein Brief sollte in Leipzig an Bord genommen werden, aber da ging etwas schief: die gesamte in Leipzig aufgelieferte Post kam verspätet am Landeplatz an - das Luftschiff war schon zur nächsten Etappe nach Görlitz gestartet. Um die Adressaten der liegengebliebenen Poststücke - das waren ja zumeist Sammler - nicht zu enttäuschen und ihnen trotz der Panne einen mit dem Luftschiff beförderten "Zeppelinbrief" zukommen zu lassen, wurde die Post per Bahn nach Friedrichshafen transportiert, um sie dort der nächsten Reise des Luftschiffs mitzugeben. Diese ging in die Schweiz mit Landungen in Bern und Basel und fand am 12. Oktober 1930 statt. Ich denke, dass sich der Empfänger, Herr Oberstudienrat Gauss in Stettin, auch über diesen deutlich verspäteten Brief seines Sammlerfreundes freute!
Dein Brief ist im Sieger-Katalog, dem maßgeblichen deutschen Spezialkatalog für Luftschiffpost, unter der Nummer 92.Bb) katalogisiert und wird dort mit 225 Euro bewertet. Im Michel-Spezialkatlog für Zeppelinpost ist er unter der Fahrtnummer seiner tatsächlichen Beförderung katalogisiert: Nr. 139.b); seine Bewertung dort ist ähnlich: 200 Euro.
Bei einer realistischen Bewertung der Erlösmöglichkeiten beim Verkauf muss man vorsichtig sein: der Brief ist hoffnungslos überfrankiert - im Jahr 1930 waren maximal 20 Gramm schwere Briefe erlaubt, eine Gewichtsprogression wie in späteren Jahren, die ein Porto von 7 RM rechtfertigt hätte, gab es noch nicht. Andererseits ist der komplette "Steinadler"-Flugpostsatz von 1926, MiNr. 378-384 frankiert, was viele Sammler gerne sehen.
Darauf kommt es an: was Du beim Verkauf brauchst, sind mindestens zwei Interessenten, die beide den Brief gerne in ihrer Sammlung hätten. Mein Rat: gib ihn zu einer Realauktion - er ist zu schade, um ihn bei eBay zu verticken.
Oder noch besser: schaue Dich hier oder anderswo um: Zeppelinbriefe sind ein wirklich spannendes und abwechslungsreiches Sammelgebiet. Wir helfen Dir dabei gerne auf die Sprünge!
Viele Grüße Alfred (balf_de) |
| | | Polarfahrtsucher Mitglied in Bronze
| Thema: Re: [Wertschätzung] Zeppelin Post/Umschlag mit Stempel Mi Jun 12, 2013 9:00 pm | |
| Hallo, beim ersten Blick teilte ich die Einschätzung von Alfred (balf_de): Ein (überfrankierter) Satzbrief zur Fahrt nach Leipzig, der aber liegen geblieben ist und somit erst bei der Schweizfahrt befördert wurde.
Allerdings stören mich an dem (eigentlich schönen) Beleg folgende Dinge:
Scheinbar wurde die 5 Pf Flugpostmarke erst nachträglich angebracht damit man einen echten Satzbrief erhielt. Sieht man gut in der Vergrösserung mit einem etwas "laienhaft" nachgezeichneten Stempelabschlag in "blauer" Farbe.
Ausserdem kommt mir die Stempelfarbe des schweizer Postsonderstempels (Basel - Flugplatz) etwas sonderbar vor. Sicherlich kann es auch am Umschlagpapier liegen der die Farbe etwas verfälscht, allerdings sieht der Bestätigungsstempel "Mit Luftschiff Graf Zeppelin befördert" nicht farblich verfälscht aus. Am Scan ist sind die Stempel schwierig zu beurteilen. Aber vielleicht sieht man im Original Stempeldurchschlag, Quetschränder usw. besser. Vielleicht bin ich ja zu vorsichtig, aber in Zeiten von Tintenstrahl und Laserdrucker bin ich da ein wenig scheu.
Schönen Gruß Klaus |
| | | Nadelbaum 0beiträge
| Thema: Re: [Wertschätzung] Zeppelin Post/Umschlag mit Stempel Do Jun 13, 2013 3:45 am | |
| Hallo und danke erstmal für beide Antworten! Um direkt die 2. Antwort vorneweg zu nehmen: Der Brief wurde damals in der DDR auf einer Auktion gewonnen, daher fällt jegliche Drucker/Scanner Fälschung direkt ins Wasser. Dies ist ein Original, damals gab es diese Fälschungsmethoden wie heute noch nicht. Zur Ersten Antwort: Vielen Dank für diese ausführliche und sehr aufschlussreiche Antwort! Du hast geschrieben, das es am Besten in einer Realauktion aufgehoben wäre. Wie sollte ich dies am Besten angehen und vorallem wo? Vielen lieben Dank für die Antworten! |
| | | christoph1982 0beiträge
| Thema: Re: [Wertschätzung] Zeppelin Post/Umschlag mit Stempel Do Jun 13, 2013 8:51 am | |
| Felzmann ist da ganz sicher die beste Wahl. Wenn du nur diesen einen Brief einliefern möchtest, haben die keine besondere Freude. In deinem Besitz werden sich vermutlich noch mehr Briefe/Marken befinden die du Verkaufen möchtest. Somit sollte dann auch der Umfang der Einlieferung ok sein. |
| | | balf_de Mitglied in Bronze
| Thema: Re: [Wertschätzung] Zeppelin Post/Umschlag mit Stempel Do Jun 13, 2013 10:50 am | |
| Hallo Nadelöhr, zunächst einmal: natürlich hat @Polarfahrtsucher Recht: der Brief wurde nachträglich manipuliert; die MiNr. 378 wurde erst nachträglich appliziert. Und zwar bestimmt schon vor vielen Jahren, wahrscheinlich lange bevor es Laserdrucker, Scanner und die DDR gab – da war kein professioneller Fälscher am Werk sondern ein Sammler, der einfach nur den Satz komplettieren wollte. Dass auch der Baseler Ankunftstempel falsch sein könnte, halte ich für weniger wahrscheinlich; hier gibt es tatsächlich unterschiedliche Stempelfarben von Weinrot bis Ziegelrot. Aber auch hier teile ich grundsätzlich @Polarfahrtsuchers Meinung: bei offensichtlich manipulierten Belegen ist ein gesundes Misstrauen angesagt. Was Dein Vertrauen in DDR-Auktionshäuser anbetrifft, kann ich nichts sagen – mangels der damals vorhandenen Möglichkeiten habe ich nie mit einem solchen Auktionshaus Kontakt gehabt. Aber wenn es nicht völlig anders war als in der alten BRD, dann ist der Verkauf bei einer Realauktion durchaus kein sicheres Indiz für die Authentizität des Briefs. Ich bin zwar nicht ganz der Meinung unseres BPP-Vorstands Christian Geigle, der in einem Focus-Interview angeblich geäußert haben soll, dass er 90 Prozent der Briefmarkenhändler für unseriös hält, aber es sind letztlich nicht nur die schwarzen Schafe, von denen die gutgläubigen Sammler betrogen werden, sondern oft erkennt ein Händler mangels Zeit zur genauen Prüfung und/oder Fachkompetenz eine gefälschte oder manipulierte Marke oder Beleg nicht, die er im Angebot hat. Und – offen gesagt – kann ich mir nicht vorstellen, dass es in der DDR da wesentlich anders war. Ich weiß, liebe Nadelöhr, dass Dich dieser Exkurs zu unserer aktuellen Situation des Briefmarkenhandels nur bedingt interessieren dürfte; aus Deiner Stellungnahme zu unseren Antworten auf Deine Frage entnehme ich, dass ich Dich mit meinem Vorschlag, eventuell weiter zu sammeln, nicht überzeugen konnte. Aus manchen Indizien lässt sich auch folgern, dass Du trotz Deiner Vorstellung als Sammler von „Zeppelinbriefmarken, DDR, etc.“ eher in die Kategorie der Erben als in die der Sammler einzuordnen bist. Und eigentlich haben wir es hier ganz gern, dass jemand Ross und Reiter nennt, wenn er etwas von uns haben will. Dem Rat von @Christoph1982 kann ich in jeder Beziehung zustimmen: das Auktionshaus Felzmann in Düsseldorf ist eine der führenden Adressen für Zeppelinpost-Sammler. Aber als einzige Einsendung ist Dein Brief vermutlich weniger interessant für Felzmann – er begrenzt Einzellose auf einen Mindest-Ausrufpreis von 100 Euro. Und vermutlich wird er Deinen Brief – trotz oder wegen der an sich guten Frankatur – eher geringer taxieren. In alten Felzmann-Katalogen habe ich nach der Siegernummer 92 B gesucht: auch für korrekt frankierte Belege wurden maximal 80 Euro erzielt. Bei einem kleineren regionalen Auktionshaus sieht das sicher besser aus. Dank Internet ist es bestimmt kein Problem für Dich hier fündig zu werden. Sicher ist Dein Brief aufgrund der Frankatur an sich höherwertig als ein „normaler“ mit der MiNr. 382 frankierter Beleg, wenn man die Michelpreise der Marken addiert – für die 3-RM-Marke ist alleine ein Briefpreis von 200 Euro notiert -, aber anders als noch vor ein paar Jahren haben sich die Vorlieben der Sammler auch bei der Zeppelinpost verändert: weg von der Briefmarken-orientierten Philatelie und hin zu mehr postgeschichtlicher Betrachtungsweise. Und dazu gehört vor allem Portorichtigkeit. Aber vielleicht ändern sich im Lauf der Zeit diese „modischen“ Präferenzen wieder – Du solltest den Brief vielleicht wirklich noch etwas behalten ... So, das war’s von meiner Seite; ich wünsche Dir Glück beim Verkauf (wie gesagt: zwei Interessenten ..) Viele Grüße Alfred (balf_de) |
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