Die Liechtensteinische
Post AG hat die Erwartungen von Landtag und Regierung mehr als erfüllt. Dass dies in einem von Umstrukturierungen geprägten Jahr gelungen ist, bringt ihr viel Anerkennung der Politik ein.
Von Heribert Beck
Mit einer Steigerung des Nettoumsatzes um acht Prozent auf 49,9 Millionen Franken verfehlte die
Post AG die magische Grenze von 50 Millionen im vergangenen Jahr nur ganz knapp. Der Gewinn von 1,8 Millionen Franken fiel aufgrund diverser Investitionen zwar halb so hoch aus wie im Vorjahr, liegt aber deutlich über dem budgetierten Ergebnis. Die Hälfte des Gewinns fliesst in die Staatskasse, mit dem Rest konnte das Eigenkapital auf knapp 18 Millionen Franken aufgestockt werden.
«Die Liechtensteinische
Post AG hat auch in ihrem achten Geschäftsjahr – im Jahr der Erneuerungen – wie sie es im vorliegenden Geschäftsbericht benennt, ihre Leistungsfähigkeit und Innovationskraft unter Beweis gestellt», sagte der VU-Abgeordnete Günther Kranz anlässlich der Behandlung des Geschäftsberichts in der gestrigen Landtagssitzung.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Es sei erfreulich, so Günther Kranz, dass die
Post ihre Investitionen, wie beispielsweise in das neue Logistikzentrum in Schaan, aus eigenen Mitteln finanzieren und weiterhin eine hochstehende Grundversorgung gewährleisten könne. Kranz lobte die
Post AG überdies als «sozialverträgliche, attraktive Arbeitgeberin für 327 Beschäftigte» und wies besonders auf die Tatsache hin, dass mit 60 Prozent ein sehr hoher Anteil an Frauen angestellt ist. «Durch ihre Teilzeitstellen leistet die
Post einen vorbildlichen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.»
Festhalten an der «letzten Meile»
Der bereits erfolgten Teilliberalisierung und der bevorstehenden weiteren Öffnung des Postmarkts könne die Liechtensteinische
Post AG gelassen entgegenblicken, ist Günther Kranz überzeugt. «Denn welch anderer Postdienstleister würde heute oder morgen in der Lage sein, die Grundversorgung in Liechtenstein in gefordertem Umfang und in gewohnter Qualität anzubieten?»
Dennoch plädierte der VU-Abgeordnete dafür, die Monopolgrenze der 50-Gramm-Briefpost beizubehalten. Diese «letzte Meile» des Postmarkts ist nach seiner Ansicht zur Finanzierung der Grundversorgung zwingend notwendig. Immerhin macht die Briefpost mit 17,1 Millionen Franken mehr als ein Drittel des gesamten Konzernumsatzes aus.
Bereit für die Zukunft
Auf grosses Lob von allen Seiten stiess auch die Integration der Philatelie in die
Post AG vor zwei Jahren. 2007 ist es erstmals seit Jahren gelungen, den Umsatz wieder zu steigern. Aus einem Plus von vier Prozent resultieren 6,4 Millionen Franken. «Dass der negative Trend der Vorjahre aufgehalten werden konnte, ist ein wichtiger Beitrag daran, dass die Liechtensteiner Briefmarke auch in Zukunft ein wichtiger Botschafter und Imageträger unseres Landes bleiben wird», sagte Günther Kranz.
Seinem Dank an die Mitarbeiter der
Post, an Geschäftsleitung und Verwaltungsrat schlossen sich in ihren Voten auch Kommunikationsminister Martin Meyer sowie die Abgeordneten Jürgen Beck (VU) und Rudolf Lampert (FBP) an. «Der Staat als Mehrheitsaktionär besitzt mit der
Post ein leistungsstarkes Unternehmen, das dank seiner weitsichtigen Investitionen für die Zukunft bereit ist», sagte Lampert.
Eine Meinung, die auch Günther Kranz teilt. «Die positive Entwicklung der letzten acht Jahre zeigt, dass die
Post mit ihrer Strategie, welche sie in den Ansprüchen und Verpflichtungen gegenüber der Umwelt, der Wirtschaft und ganz allgemein der Liechtensteiner Gesellschaft verfolgt, in der Lage ist, sich den wandelnden Ansprüchen erfolgreich zu stellen.»
vaterland.li