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» Südamerikafahrten LZ 127 1932 von Grinsefisch Sa Feb 03, 2024 9:41 am
» Österr. NEU: Trauer - 2024 von Gerhard Sa Feb 03, 2024 1:04 am
» Streifbänder des DÖAV von kaiserschmidt Fr Feb 02, 2024 8:51 am
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| | Die deutsche Feldpost im 2. Weltkrieg | |
| Autor | Nachricht |
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Ausstellungsleiter Mitglied in Bronze
| Thema: Die deutsche Feldpost im 2. Weltkrieg So Nov 28, 2021 6:29 pm | |
| Im Heft 1 von 1969, Archiv für Deutsche Postgeschichte, Frankfurt am Main, Geschäftsstelle Bonn, wird vor allem die deutsche Feld- und Luftfeldpost im Osten während des 2. Weltkrieges behandelt. So liest man dort u. a.: "Die Feldpost hat keine Schlachten geführt, gewonnen oder verloren. Sie hat sich daher auch nicht für Recht oder Unrecht zu verantworten. Aber sie wird auch in keinem Bericht genannt, in keiner Chronik erwähnt. Dies wäre vielleicht an sich nicht notwendig, weil Pflichterfüllung im Dienste des Menschen keiner besonderen Erwähnung bedarf. Es ist auch nicht richtig, wie es mitunter geschehen ist, in der Feldpost eine Institution zu sehen, die der Stärkung des Widerstandswillens und den Durchhalteparolen gedient habe. Die durch die Feldpost aus der Heimat an die Front gelangenden Nachrichten über die Luftkriegszerstörungen und die Verluste der Zivilbevölkerung dürften ebensowenig in diesem Sinne gewirkt haben wie die von der Front in der Heimat eintreffenden Nachrichten von nicht endenden Entbehrungen und blutigen, verlustreichen Kämpfen, deren Sinn der einzelne Soldat kaum zu erkennen vermochte. Vielmehr erfüllte die Feldpost als Mittlerin der persönlichsten Nöte und Sorgen des einzelnen in schweren Zeiten einen humanitären Dienst, den selbst der sich alles dienstbar machende totalitäre Staat nicht unter seine restlose Kontrolle zu bringen vermochte, wenngleich die Feldpost auch der allgemeinen militärischen Organisation eingegliedert war. Fachlich blieb sie aber weitgehend von jeder Einflunahme militärischer Kommandostellen verschont." Kartenbeilage aus Heft 1 von 1971 (Archiv für deutsche Postgeschichte): (Anm. Admin: Abbildung wegen Urheberrecht aus dem Beitrag genommen)Feldpostmarken 1942, 18. April/1943, Mi. Nr. 1 (Transportflugzeug Ju 52). Die Soldaten erhielten von April 1942 bis April 1943 monatlich je vier Marken, ab Mai 1943 je acht Marken zugeteilt. Zur Zulassung musste eine Marke für jede Karte oder jeden Brief, ab 1. Juni 1943 zwei Marken für jeden Brief verwendet weren, die Hälfte der Zuteilungen war für Sendungen Heimat-Front bestimmt. |
| | | Ausstellungsleiter Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Die deutsche Feldpost im 2. Weltkrieg Sa Dez 04, 2021 12:36 pm | |
| Zulassungsmarke für Feldpostpäckchen, 1942, 10. Juli/1943, hier sägezahnartig gestempelt, glatte Gummierung. Die MiNr. 2 wurde auch am Sammlerschalter der Reichspost, aber nur gestempelt mit Feldpoststempel für 50 Pf abgegeben. - Druckunregelmäßigkeiten sind bekanntgeworden, wie Verstümmelung von Buchstaben, Punkte im Adler und dgl Ferner Durchstichzufälligkeiten. - Päckchensendungen bis 250 Gramm waren portofrei, von 250-1000 Gramm betrug die Gebühr 20 Pf; die Zulassungsmarken mußten zusätzlich aufgeklebt werden. Ab 1.9.1942 wurde die Gewichtsgrenze auf 2000 Gramm erhöht, die Gebühr für 1000-2000 Gramm betrug 40 Pf und zwei Zulassungsmarken. Ab 23.6.1944 wurde das Gewicht auf 100 Gramm (Westfront 20 Gramm) beschränkt, wobei von 20-100 Gramm eine Zulassungsmarke erforderlich war. - Die Soldaten erhielten vom 10.7.1942 monatlich je eine Marke, ab 1.9.1942 bis Herbst 1944 zwei Zulassungsmarken für Päckchen.Richtung Heimat-Front. Je nach Transportlage konnte durch vorübergehende Einstellung oder zusätzliche Ausgabe von Zulassungsmarken die Versandmenge gesteuert werden. (Siehe u. a. Michel-Spezial). |
| | | Ausstellungsleiter Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Die deutsche Feldpost im 2. Weltkrieg Sa Dez 11, 2021 9:49 pm | |
| Feldpost abgestempelt am 23.1.43 : |
| | | wilma Mitglied in Silber
| Thema: Re: Die deutsche Feldpost im 2. Weltkrieg So Jan 09, 2022 6:02 pm | |
| Hallo zusammen, zunächst einmal ich hoffe, dass ich den richtigen Thread erwischt habe. Vor etlichen Monaten habe ich einen Feldpostanweisung Überroller gekauft. Ich glaube vom Beschreibungsstil und der Aufmachung der Beschreibung dürfte er vom Herrn Sturzeis stammten. Da Feldpost und das Deutsche Reich nicht zu meinem Sammelgebiet gehört, habe ich einige Fragen um den Beleg besser verstehen zu können: Am Feldpoststempel steht die Nummer „399“ was heißt das? In der Beschreibung steht „Feldpostamt 195“, warum? Sehe ich es richtig, dass aufgrund der Feldpostnummer hergeleitet werden kann, wo sich die Einheit befand und deswegen die genaue Beschreibung. Ab der Zeile „Durch die Endkriegsereignisse – Vormarsch der Sowjets – gelangte die Anweisung nur mehr in den westlichen Bereich Niederdonau…“ verstehe ich alles und kann es nachvollziehen. Danke im voraus. Viele Grüße, Wilma |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Die deutsche Feldpost im 2. Weltkrieg Fr Jan 14, 2022 2:43 pm | |
| - wilma schrieb:
- Hallo zusammen,
zunächst einmal ich hoffe, dass ich den richtigen Thread erwischt habe.
Vor etlichen Monaten habe ich einen Feldpostanweisung Überroller gekauft. Ich glaube vom Beschreibungsstil und der Aufmachung der Beschreibung dürfte er vom Herrn Sturzeis stammten.
Da Feldpost und das Deutsche Reich nicht zu meinem Sammelgebiet gehört, habe ich einige Fragen um den Beleg besser verstehen zu können:
Am Feldpoststempel steht die Nummer „399“ was heißt das? In der Beschreibung steht „Feldpostamt 195“, warum?
Sehe ich es richtig, dass aufgrund der Feldpostnummer hergeleitet werden kann, wo sich die Einheit befand und deswegen die genaue Beschreibung.
Ab der Zeile „Durch die Endkriegsereignisse – Vormarsch der Sowjets – gelangte die Anweisung nur mehr in den westlichen Bereich Niederdonau…“ verstehe ich alles und kann es nachvollziehen. Danke im voraus.
Viele Grüße, Wilma Servus Wilma, da hast Du aber was ganz Feines ergattert! Jedes Feldpostamt hatte eine eigene Kennnummer, hier die 399. Diese wurde auf normalen Feldpostsendungen "ausgedreht" (im Stempel auf --- gestellt). Aber auf Wert, R Briefen oder Postanweisungen war sie aufzuführen, deshalb taucht sie hier auf. Den Ämtern vor Ort waren Leitstellen übergeordnet, hierfür gibt es eigene Aufstellungen. In Deinem Fall war die s.g. Kennziffer dieser Leitstelle (nicht Feldpostamt!) 195 zuständig. Ich hoffe ich konnte etwas erläuternd helfen. Beste Grüße Johannes |
| | | wilma Mitglied in Silber
| Thema: Re: Die deutsche Feldpost im 2. Weltkrieg Fr Jan 14, 2022 6:55 pm | |
| - jklang schrieb:
da hast Du aber was ganz Feines ergattert! Hallo Johannes, ja, der Beleg ist toll und ist in seiner Gesamtheit wirklich etwas Besonderes. Es hat mich sehr gefreut, dass ich ihn bekommen konnte. - jklang schrieb:
Jedes Feldpostamt hatte eine eigene Kennnummer, hier die 399. Diese wurde auf normalen Feldpostsendungen "ausgedreht" (im Stempel auf --- gestellt). Aber auf Wert, R Briefen oder Postanweisungen war sie aufzuführen, deshalb taucht sie hier auf. Den Ämtern vor Ort waren Leitstellen übergeordnet, hierfür gibt es eigene Aufstellungen. In Deinem Fall war die s.g. Kennziffer dieser Leitstelle (nicht Feldpostamt!) 195 zuständig. Besten Dank für die Erklärung, nun ist mir alles klar. Viele Grüße aus Linz, Wilma |
| | | Postbote 0beiträge
| Thema: Re: Die deutsche Feldpost im 2. Weltkrieg Di Jan 03, 2023 11:40 pm | |
| Mein erster Beitrag in diesem Forum, hallo miteinander, ich hoffe, ich bin im richtigen Thread. Dies ist ein Beleg aus dem II. Weltkrieg, ein Feldpost-Beleg aus dem besetzten Polen in die Schweiz. Meine Frage ist, ob viele solcher frankierter Ausland-Feldpost-Belege bekannt sind. Ein interessanter Beleg eines (vermutlich) Schweizer Soldaten, der in der Wehrmacht diente. Feldpost 1940 Ostland (Polen, besetzt) in die Schweiz, Zürich, frankiert (da in die Schweiz) und von Hand mit dem zweizeiligen Stempel«Deutsche Dienstpost Osten / Abholpostamt Opoczno» entwertet. Opoczno ist eine Stadt in der Woiwodschaft Łódź und wurde am 7.9.1939 von der Wehrmacht besetzt. Bereits im Dezember desselben Jahres errichteten die Nazis ein Ghetto für die jüdische Bevölkerung. Opoczno war eines der Hauptzentren des antideutschen Widerstands. Alle Bewohner wurden 1943 in das Vernichtungslager Treblinka gebracht. Opoczno wurde am 17.1.1945 von der Roten Armee befreit. (Wikipedia) Kurz zum Text und zur Empfängerin: Karte in die Schweiz, Zürich, Empfängerin für Scan verdeckt, ebenso drei menschenverachtende Wörter im Text. Karte von einem gewissen «E», 1940, Rückseite Text (fortlaufend auf Vorderseite) Liebstes Mareli! Endlich kann ich Dir wieder einmal ein Kärtchen schreiben. Habe zufällig Marken bekommen. Wie wirds Dir wohl gehen. Du lässt überhaupt nichts mehr hören von Dir. Erst ein Briefchen hab ich bekomen während des Krieges. Mir geht es immer ganz gut. Bin immer noch in Polen. Eher schon auf dem Rückzug nach der Heimat. Wenn alles gut geht, sind wir bis zum 20. Nov. vielleicht zuhause. Es wird nun schon sehr kalt hier. Und es ist jeder froh, wenn er aus diesem Dreck raus kommt unter richtige Menschen. In Polen ist nichts als IIIIIIIIIIIIIIII und wieder Dreck. Wenn wir zuhause sind werde ich Dir dann sofort schreiben. Und es würde mich dann auch sehr freuen wenn ich von Dir auch wieder mal ein liebes Briefchen empfangen würde. Momentan habe ich keine Adresse. Seid also recht herzlich gegrüsst von E. Beste Grüsse, Der Postbote |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Die deutsche Feldpost im 2. Weltkrieg Sa Jan 07, 2023 12:15 pm | |
| - Postbote schrieb:
- Mein erster Beitrag in diesem Forum, hallo miteinander, ich hoffe, ich bin im richtigen Thread.
Dies ist ein Beleg aus dem II. Weltkrieg, ein Feldpost-Beleg aus dem besetzten Polen in die Schweiz. Meine Frage ist, ob viele solcher frankierter Ausland-Feldpost-Belege bekannt sind.
Ein interessanter Beleg eines (vermutlich) Schweizer Soldaten, der in der Wehrmacht diente. Feldpost 1940 Ostland (Polen, besetzt) in die Schweiz, Zürich, frankiert (da in die Schweiz) und von Hand mit dem zweizeiligen Stempel«Deutsche Dienstpost Osten / Abholpostamt Opoczno» entwertet.
Opoczno ist eine Stadt in der Woiwodschaft Łódź und wurde am 7.9.1939 von der Wehrmacht besetzt. Bereits im Dezember desselben Jahres errichteten die Nazis ein Ghetto für die jüdische Bevölkerung. Opoczno war eines der Hauptzentren des antideutschen Widerstands. Alle Bewohner wurden 1943 in das Vernichtungslager Treblinka gebracht. Opoczno wurde am 17.1.1945 von der Roten Armee befreit. (Wikipedia)
Kurz zum Text und zur Empfängerin: Karte in die Schweiz, Zürich, Empfängerin für Scan verdeckt, ebenso drei menschenverachtende Wörter im Text. Karte von einem gewissen «E», 1940, Rückseite Text (fortlaufend auf Vorderseite)
Liebstes Mareli! Endlich kann ich Dir wieder einmal ein Kärtchen schreiben. Habe zufällig Marken bekommen. Wie wirds Dir wohl gehen. Du lässt überhaupt nichts mehr hören von Dir. Erst ein Briefchen hab ich bekomen während des Krieges. Mir geht es immer ganz gut. Bin immer noch in Polen. Eher schon auf dem Rückzug nach der Heimat. Wenn alles gut geht, sind wir bis zum 20. Nov. vielleicht zuhause. Es wird nun schon sehr kalt hier. Und es ist jeder froh, wenn er aus diesem Dreck raus kommt unter richtige Menschen. In Polen ist nichts als IIIIIIIIIIIIIIII und wieder Dreck. Wenn wir zuhause sind werde ich Dir dann sofort schreiben. Und es würde mich dann auch sehr freuen wenn ich von Dir auch wieder mal ein liebes Briefchen empfangen würde. Momentan habe ich keine Adresse. Seid also recht herzlich gegrüsst von E.
Beste Grüsse, Der Postbote Servus Postbote, erstmal willkommen hier. Ich versuche mich mal an Deinem Beleg. Erstmal ist es ein sehr interessantes Zeitzeugnis und in der Verwendung in die Schweiz mit provisorischem Stempel eine hoch attraktive Einheit. Auch die von Dir gelöschten Passus über "den, die Polen" gehören in die Zeit, denn ein entscheidender Antrieb für die Art und Weise des Vorgehens der SS aber auch der Polizei und der Wehrmacht, vor allem auch sg Einsatztruppen (zB Kommando Dirlewanger) erklärt sich daraus, dass Gruppen von Menschen eben entmenschlicht wurden und man zB behauptete "Ungeziefer zu bekämpfen". Solche Beschreibungen auf normaler Post zeigen eben auch, wie weit die Menschenverachtung Teil des Denkens der normalen Bevölkerung war und dass viele schon mitbekamen, was mit zB den Juden passierte, es ihnen aber auch egal war, denn es waren ja "Untermenschen". Allerdings liegt hier eine normale Auslandspostkarte eben eines Soldaten vor. Um Feldpost zu ergeben, hätte doch die Angabe eines Truppenteils und dessen Briefstempel vorliegen müssen, das war seit Beginn der Kriegshandlungen , also quasi ab Einmarsch nach Österreich, Grundvoraussetzung. Er schreibt zwar es gäbe keine aktuelle Adresse, aber einen Briefstempel seiner Einheit muss es gegeben haben. Es liegt somit private Post eines Soldaten ins Ausland vor, was allerdings eben auch nicht häufig ist. Ich persönlich finde diesen Beleg sehr gut und mit Deinen Erklärungen zum Abgangsort passte er auch sehr gut in das Forum "Belege des Terrors". Ich hoffe ich konnte Dir ein paar hilfreiche Antworten geben. Grüße Johannes |
| | | Postbote 0beiträge
| Thema: Re: Die deutsche Feldpost im 2. Weltkrieg Do Jan 12, 2023 12:47 am | |
| Hallo und danke Johannes für deine Ergänzungen. Stimmt, es ist kein richtiger Feldpostbeleg, sondern private Post. Frage: Warum wurde die Karte nicht zensiert? Private Post von der Front: Davon habe ich auch noch ein Exemplar, 1942, von Russland, ebenfalls in die Schweiz. Ich hoffe, ich lade die Bilder hier korrekt hoch. Hier gibt es keine abfälligen Bemerkungen. Der ziemlich ramponierte Brief vom 27. Mai 1942 von der Ostfront (vermutlich) der deutschen Wehrmacht wurde am 30. Juni 1942 in Deutschland aufgegeben (wahrscheinlich vom Absender jemandem mitgegeben, der ihn dann mit normaler Post aufgab) und wie üblich vom Oberkommando der Wehrmacht zensiert. Er ging nach Bern-Bümpliz in der Schweiz. Seltsam ist, dass der Brief nicht mit der deutschen Feldpost transportiert, sondern frankiert wurde (1 x Hitler, 1 x Hindenburg), eventuell, weil der vermutete Soldat Minnier eben Schweizer war und ins Ausland schrieb. Wenn die Zahl 00808 (Umschlag hinten, handschriftlich) die Feldpostnummer ist, wäre das noch seltsamer da diese Nummer – gemäss Recherchen ¬ – von der Wehrmacht erst wieder im Januar 1943 gebraucht wurde: für Stalingrad. Danke für allfällige Hinweise. Grüsse Der Postbote Brieftext: «Russland, den 27.5.42 Liebe Trudi Endlich denkst Du, schreibt der mir ein paar Zeilen. Leider bin ich immer Schreibfaul, da kann niemand etwas daran ändern.
Ich hoffe dass Dich diese Zeilen gesund erreichen, was ich ja auch bin. Du wirst doch noch immer im Bubenberg sein, deine Lehrzeit geht schon bald aus, dann wirst Du da fortgehen nicht. Seit dass ich fort bin, wird sich vieles wieder geändert haben. Von Maikler’s habe ich schon ein Paket Zigaretten erhalten, wo die Paketpost frei war, um Weihnachten.
Bin schon lange Zeit in Russland. Viel schönes gibt es hier nicht zu sehen. Nur Elend und Armut, die Leute wohnen manchmal zu 10 oder noch mehr zusammen in einem einzigen Raum, wo 1 Bett und ein grosser Ofen steht. Das Bett ist für die Eltern und auf dem Ofen schlafen die Kinder. Eines hat man in Russland reichlich, und zwar Läuse. War schon im Lazarett, hatte Hände und Füsse erfroren, ist aber jetzt wieder gut. Zurzeit ist es sehr regnerisch hier in Russland. Was wir sonst machen, werde ich Dir schreiben entweder, isst, schiesst oder laust man was anderes gibt es nicht. Herzliche Grüsse von Ernst M.|||||||| auch ein Gruss an Deine angehörigen Grüsse auch Ida T.||||||
Bitte nicht auf Schrift achten» |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Die deutsche Feldpost im 2. Weltkrieg Fr Jan 13, 2023 4:49 pm | |
| Servus Postbote. Dieser Brief ist echte und reine Feldpost. Er hat den Briefstempel der Einheit und trägt auf den Marken den Feldpoststandardstempel. Anfänglich waren alle Feldpostsendungen ins Ausland zu frankierten später dann teils Befreiung von der Portopflicht [z.B. Dänemark]. In die Schweiz bestand die Portpflicht fort. In den Feldpostnummernlisten finden sich diverse Lücken, obwohl Stempel aus der Zeit der Lücken vorliegen. Hier fehlen gemeinhin offizielle Unterlagen. Zum Ende des Krieges und in den Kesseln bestehen diese Lücken häufig. Der Text ist auch wieder ein interessantes Zeitdokument. Übrigens schrieben umgekehrt Sowjets auch von ihren Eindrücken aus Deutschland. Beste Grüße Johannes |
| | | Gesponserte Inhalte
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| | | | Die deutsche Feldpost im 2. Weltkrieg | |
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