Neueste Themen | » Neuausgaben 2021 Deutschland von Gerhard Heute um 8:02 pm
» Bilderwettbewerb im März 2021 von Polarfahrtsucher Heute um 4:40 pm
» Die Freimarkenausgabe 1908 von Paul S. Heute um 3:37 pm
» Österreich 1925 - 1938 von kaiserschmidt Heute um 1:20 pm
» Österr. NEU: 50 Jahre STAUD’S Wien von Gerhard Heute um 11:50 am
» Briefmarken-Kalender 2021 von Michaela Heute um 8:13 am
» Inflation in Österreich - Belege - 1918 bis 1925 von kaiserschmidt Gestern um 8:30 pm
» Trachtenserien ANK 887 - 923 und 1052 - 1072 Belege von Paul S. Gestern um 4:34 pm
» Brieftaubenpost von Gerhard Gestern um 12:18 am
» Aktuelle Sendung mit der Maus: Wie eine Briefmarke mit Matrixcode entsteht von magerich Mo März 01, 2021 8:49 pm
» Die "seltsame" Malerei des Amedeo Modigliani von Ausstellungsleiter Mo März 01, 2021 6:46 pm
» Raffael (bis in's 19. Jh hinein, galt er als der größte Maler aller Zeiten) von Ausstellungsleiter Mo März 01, 2021 6:32 pm
» Belegestücktausch UNO Wien von Bolle Mo März 01, 2021 2:32 pm
» Österreich im III. Reich (Ostmark) Belege von kaiserschmidt Mo März 01, 2021 10:14 am
» Landschaftsbilder ANK 738-766 - Belege von wilma So Feb 28, 2021 6:58 pm
» Bauwerke und Baudenkmäler "Bautenserie" von jklang So Feb 28, 2021 5:14 pm
» Crypto stamp Österreich 2020 von Bolle So Feb 28, 2021 2:17 pm
» Abstimmung für das Thema für den Bilderwettbewerb März 2021 von gesi So Feb 28, 2021 1:16 pm
» Ostsachsen (OPD Dresden) -Sowjetische Besatzungszone- von Kontrollratjunkie So Feb 28, 2021 12:45 am
» "Österreich im Juni 1945" von wipa2000 Sa Feb 27, 2021 9:04 pm
» Die Dialogpost der DP von Ausstellungsleiter Sa Feb 27, 2021 2:40 pm
» Die IBRA (Internationale Briefmarkenausstellung) München '73 von Ausstellungsleiter Fr Feb 26, 2021 2:47 pm
» Deutschland: Erste Briefmarke mit digitalen Matrixcode „Digitaler Wandel“ von Francysk Skaryna Fr Feb 26, 2021 1:23 pm
» Schildkröten von Surprise Do Feb 25, 2021 11:43 am
» Ersttags Büchlein von Hesselbach Do Feb 25, 2021 8:22 am
» Schönes Österreich von Gerhard Do Feb 25, 2021 12:06 am
» Werbeumschläge und -karten aus Österreich von Paul S. Mi Feb 24, 2021 1:02 pm
» Kartenbriefe von wilma Di Feb 23, 2021 7:10 pm
» HANS KOLBE - ÖSTERREICH 1850 von wipa2000 Di Feb 23, 2021 1:26 pm
» Österr. NEU: Millstätter Fastentuch von Gerhard Mo Feb 22, 2021 9:49 pm
» Die Büchersammlungen der Forumsmitglieder von wilma So Feb 21, 2021 4:44 pm
» Österreichische Zensuren nach 45 von wilma Sa Feb 20, 2021 8:58 pm
» Briefmarkensammlung gefunden von Gerhard Sa Feb 20, 2021 3:37 pm
» Österr. NEU: Adriana Czernin - Ohne Titel, 2004 von Gerhard Do Feb 18, 2021 10:01 pm
» Fahrt zur Weltaustellung: Chicagofahrt Graf Zeppelin 1933 von muesli Do Feb 18, 2021 9:29 pm
» Digitalisierungsoffensive der Deutschen Post von Bolle Do Feb 18, 2021 9:08 am
» "Coburg 100 Jahre in Bayern" - Am 1.7.20 Sonderpostamt vor Ort von Ausstellungsleiter Mi Feb 17, 2021 2:48 pm
» Reichspräsident Friedrich Ebert von Ausstellungsleiter Mi Feb 17, 2021 8:45 am
» Nachtrag: Österr. NEU: 75 Jahre Vereinte Nationen von Gerhard Di Feb 16, 2021 4:56 pm
» Nachtrag Österr. Neu: Skispitze Serie: Technische Innovationen von Gerhard Di Feb 16, 2021 4:53 pm
» Valentinstag von Michaela Mo Feb 15, 2021 9:08 am
» 180 Jahre Briefmarke von Gerhard So Feb 14, 2021 10:57 pm
» Westsachsen (OPD Leipzig) -Sowjetische Besatzungszone- von Kontrollratjunkie So Feb 14, 2021 8:16 pm
» Stifte und Klöster - Belege von wilma So Feb 14, 2021 7:18 pm
» Viererblocks von wilma So Feb 14, 2021 6:30 pm
» Posthilfsstellen-Stempel von wilma So Feb 14, 2021 5:56 pm
» Österr. NEU: Block Freimarken 1899 von Gerhard So Feb 14, 2021 12:52 am
» Sammlerpost von Francysk Skaryna Sa Feb 13, 2021 5:00 pm
» Portoerhöhung ab April 2020 von Francysk Skaryna Sa Feb 13, 2021 11:49 am
» Postgeschichtliche Belege von kaiserschmidt Fr Feb 12, 2021 2:47 pm
» Plattenfehler Helvetta von daratsalat Do Feb 11, 2021 8:46 pm
» UNESCO-Weltkulturerbe von Gerhard Do Feb 11, 2021 4:35 pm
» Welche Briefmarke von RicoRocko Mi Feb 10, 2021 7:35 pm
» Mecki - Karten von gesi Mi Feb 10, 2021 7:12 pm
» Deutsche Freimachung Kleinwalsertal 1933 von Clemens Brandstetter Mi Feb 10, 2021 7:07 pm
» österr.Post in der Levante auf Brief ? von ercan02 Mi Feb 10, 2021 10:54 am
» Eulen und sonstige Käuze von Gerhard Mi Feb 10, 2021 12:56 am
» Rallye Dakar findet ab dem 3.1.21 statt von Ausstellungsleiter Di Feb 09, 2021 12:22 pm
» Stempel Deutsche Briefzentren 80 - 89 von Ausstellungsleiter Di Feb 09, 2021 10:24 am
» Post / Ansichtskarten mit Brücken von leon_sellos Mo Feb 08, 2021 7:27 pm
» Privatganzsachen 1.Republik von kaiserschmidt Mo Feb 08, 2021 6:08 pm
» Die Postgeschichte von Neustadt bei Coburg von Ausstellungsleiter Mo Feb 08, 2021 6:05 pm
» Suche: Dispensermarken (1. Ausgabe - 2017) - postfrisch von Tatjana Mo Feb 08, 2021 5:22 pm
» Alternativen zu Hawid von Francysk Skaryna Mo Feb 08, 2021 2:08 pm
» PVC-Folien schädlich für ihre Sammlung?!?! von Francysk Skaryna Mo Feb 08, 2021 1:53 pm
» ÖSVLPH - Angewandte Thematische Philatelie von Clemens Brandstetter Mo Feb 08, 2021 11:16 am
» Link: Frag Menta von Clemens Brandstetter Mo Feb 08, 2021 11:02 am
» Rotes Kreuz von wilma So Feb 07, 2021 6:54 pm
» Deutsches Reich von 1933 bis 1945 "in einer ausgesuchten Perspektive" von Ausstellungsleiter So Feb 07, 2021 5:22 pm
» Neu anfangen beim Briefmarken sammeln von Francysk Skaryna So Feb 07, 2021 11:29 am
» Stempel "Spätling" von Gerhard Sa Feb 06, 2021 4:12 pm
» Österr. NEU: Treuebonusmarke – Kamelie von Gerhard Fr Feb 05, 2021 11:36 pm
» Ältere Flugpost Österreich von muesli Fr Feb 05, 2021 10:51 pm
» Verwendung von Portomarken in Österreich von kaiserschmidt Fr Feb 05, 2021 7:40 pm
» Hannover von Ausstellungsleiter Fr Feb 05, 2021 6:01 pm
» 250 Jahre Beethoven Farbunterschiede von Ausstellungsleiter Fr Feb 05, 2021 5:33 pm
» 3 Pfg. postfrischer Bogensatz von wipa2000 Fr Feb 05, 2021 8:49 am
» Automatnmarken Österreich Weihnachten von nordfanhb Do Feb 04, 2021 8:44 pm
» Hawid schließt! von Francysk Skaryna Do Feb 04, 2021 7:57 pm
» Stefan Klein und Olaf Neumann von gesi Do Feb 04, 2021 2:25 pm
» Eisenbahn von gesi Do Feb 04, 2021 2:18 pm
» Siegerbild im Jänner 2021 von Michaela Do Feb 04, 2021 7:33 am
» Die Portomarken der ERSTEN REPUBLIK von kaiserschmidt Mi Feb 03, 2021 12:14 pm
» Care Pakete Quittungen von wilma Di Feb 02, 2021 9:00 pm
» Die Freimarkenausgabe 1858: 3 Kronen Type II auf Brief - Plumpe Fälschung oder Glücksfund? von wipa2000 Di Feb 02, 2021 4:53 pm
» Die Madonnen des Sassoferrato von Ausstellungsleiter Di Feb 02, 2021 1:05 pm
» Flugpost nach Österreich von kaiserschmidt So Jan 31, 2021 5:48 pm
» Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 von jklang So Jan 31, 2021 5:44 pm
» Österreich 2. Währungsreform 10.12.1947 - Belege von Paul S. Sa Jan 30, 2021 9:11 pm
» Österr. NEU: Alte Meister - Benedetto Gennari von Gerhard Sa Jan 30, 2021 1:00 am
» Die erste Österreichische Ausgabe 1850 von muesli Fr Jan 29, 2021 10:12 pm
» Postkartenserie "Quadratischer Wertstempel - Wertziffer im Dreieck" 1922-24 von kaiserschmidt Do Jan 28, 2021 7:48 pm
» OPD Schwerin - 1. Freimarkenausgabe - Feldmerkmale der Wertstufe zu 6 Pfennig von Briefmarkentor Mi Jan 27, 2021 9:13 pm
» Julius Goldner und die Helgoland - Briefmarken von Ausstellungsleiter Mi Jan 27, 2021 4:50 pm
» Sächsische Schwärzungen -Sowjetische Besatzungszone- von Kontrollratjunkie Mi Jan 27, 2021 12:23 am
» Briefe oder Karten von/an berühmte oder bekannte Personen von kaiserschmidt Mo Jan 25, 2021 6:45 pm
» Ansichtskarten der Luftschiffe von Kontrollratjunkie Mo Jan 25, 2021 1:22 am
» Notmaßnahmen und Provisorien bei Postkarten 1945-1948 von wilma So Jan 24, 2021 6:38 pm
» Sudetenland Brief, 1938, von kaiserschmidt Fr Jan 22, 2021 4:33 pm
|
| | Die Kaiserin und die Postreform | |
| Autor | Nachricht |
---|
Cophila Mitglied in Bronze

 | Thema: Die Kaiserin und die Postreform Sa Sep 06, 2008 2:10 pm | |
| Nach dem Tode Karls VI. übernahm seine Tochter Maria Theresia die Regierung der Erbländer. Die als ebenso warmherzig wie klug bekannte Regentin widmete allen dem Volks- und Staatswohl zugedachten Einrichtungen größte Aufmerksamkeit, hatte aber insofern vielfach gebundene Hände, als die durch Kriege beanspruchten Staatskassen zumeist leer waren.
1743 legte Maria Theresia die Rechte des Hofpostmeisters neu fest; dabei verlor dieser Würdenträger praktisch alle Privilegien, die sich aus dem ausübenden Postdienst ergaben. Es war ihm beispielweise u. a. auch nicht mehr gestattet, Postmeister anzustellen, zu beeiden, zu bestrafen oder vom Dienst zu entheben. Mit Ungnade hatte diese grundlegende Reform nichts zu tun. Maria Theresia betonte vielmehr, daß lediglich das öffentliche Interesse für ihre Maßnahmen ausschlaggend war.
Eine neue Postordnung erging 1748, die allerdings mit dem Inhalt jener von 1662 und 1695 zum Teil übereinstimmte. Gewisse Modifikationen betrafen insbesondere das Stationswesen und den Reisedienst, wobei sich für die Postmeister etliche Privilegien ergaben. Neu war die Beförderung der Reisenden zu Wagen mit Pferdewechsel auf Poststrecken für Rechnung der Postmeister (Extrapost).
Im Sinne der genannten Postordnung führte Freiherr von Lilien 1749 die ersten "Postwagen" in Wien ein, mit denen Reisende und Fahrpostsendungen aller Art regelmäßig befördert werden konnten.
Die erste dieser "Diligencen" wurde am 1. Juni 1749 von Wien nach St. Pölten abgefertigt. Bald darauf befuhren sie die Routen nach Brünn und Olmütz bzw. Iglau, Prag und die über Linz nach Regensburg führende alte Poststraße.
Als schon ein Jahr später eine stattliche Anzahl von Diligencen auf Reisen war, richtete man für diesen neuen Dienst eine besondere Fahrpostanstalt ein, die "k. k. Hauptwagenexpedition"; ihr waren in wichtigen anderen Ortschaften "Postwagen-Expeditionen" unterstellt. |
|  | | Cophila Mitglied in Bronze

 | Thema: Zur Beschleunigung des Sa Sep 06, 2008 2:29 pm | |
| in- und ausländischen Briefwechsels wurden zwischen Wien einerseits und den Hauptorten der Erbländer andererseits täglich "reitende Posten" (Jounalieren) eingeführt. Im Jahr 1750 kursierten solche Posten schon zwischen Wien und Graz, Prag, Brünn, Ölmütz, Znaim und Preßburg. In Städten und Märkten, in denen sich keine Poststelle befand, besorgten eigens aufgenommene Briefeinsammler den Annahmedienst. (Verfügung über Postpferde von 1750):  |
|  | | Cophila Mitglied in Bronze

 | Thema: Maria Theresia dehnte Sa Sep 06, 2008 2:35 pm | |
| das Postmonopol übrigens auch auf die Fahrpost aus und beseitigte damit den vor Verwendung von Wagen bestehenden Zustand, daß Pakete von der Postbeförderung überhaupt ausgeschlossen waren. Der Neuregelung zufolge mußten Geldsendungen und Frachtstücke bis einschließlich 20 Pfund überall dort, wo Postkurse existierten, diesen Kursen zur Beförderung übergeben werden.  (Maria Theresia (1717-1780), hier im Alter von elf Jahren.) |
|  | | Cophila Mitglied in Bronze

 | Thema: Die "Kleine Post" in Wien Sa Sep 06, 2008 8:16 pm | |
| 1772 bewilligte Maria Theresia die Errichtung einer Postanstalt für Wien, der sogenannten "Kleinen Post". Das Privilegium dafür erhielt zuerst Josef Hardy auf die Dauer von zehn Jahren. Damit ging er die Verpflichtung ein, in der Stadtmitte ein Hauptpostamt und an geeigneten Stellen eine Anzahl Unterämter einzurichten und für die regelmäßige Postbeförderung vorzusorgen.  Wenn man bedenkt, das die Kaiserin 16 Kinder gebahr, dann ist das schon eine bemerkenswerte Leistung. |
|  | | Cophila Mitglied in Bronze

 | Thema: Im Volksmund wurde Sa Sep 06, 2008 8:22 pm | |
| dieses Unternehmen bald "Klapperpost" genannt, weil sich die Briefboten mittels einer Holzklapper bei der Bevölkerung bemerkbar machten.  |
|  | | Cophila Mitglied in Bronze

 | Thema: Diese besonders privilegierte Sa Sep 06, 2008 10:11 pm | |
| Anstalt bestand bis 1785, dann ging sie bis 1830 in die Verwaltung des Obersten Hofpostamtes über. Hinterher erhielt Wien eine eigene amtliche Stadtpost.  |
|  | | Cophila Mitglied in Bronze

 | Thema: Eine der Wiener "Kleinen Post" ähnliche Institution etablierte sich 1795 (Ende 1849) auch in Graz; So Sep 07, 2008 11:33 am | |
| einige Jahre vorher mußte ein analoges Unternehmen in Prag (1782 - 1788) liquidiert werden. Innerhalb der Verwaltungsreformen ließ Maria Theresia in Wien eine besondere Kontrollbehörde für Postangelegenheiten schaffen, die "Post-Hof-Buchhaltung". Sie hatte das Expeditions- und Rechnungswesen neu zu regeln. Nachstehend: Die räumliche Entwicklung Österreichs als Großmacht:  |
|  | | Cophila Mitglied in Bronze

 | Thema: Bedeutende Veränderungen So Sep 07, 2008 7:50 pm | |
| auf höchster Verwaltungsebene brachte die sogenannte Haugwitz'sche Verwaltungsreform. Ihr zufolge oblag die Leitung des Postwesens nunmehr dem "Directorium in publicis et cameralibus", allerdings mit Ausnahme der Staats- und geheimen Angelegenheiten, in welchen das Oberste Hofpostamt und die übrigen Poststellen weiterhin dem Geheimen Hof- und Staatskanzler unterstellt waren.  links: Finanz- und Verwaltungsfachmann Graf Haugwitz rechts: Diplomat und Staatskanzler Fürst Kaunitz |
|  | | Cophila Mitglied in Bronze

 | Thema: Die Leitung des Directoriums So Sep 07, 2008 7:58 pm | |
| lag in Händen des Grafen Wilhelm von Haugwitz; die eigentliche Postverwaltung führte jedoch die "Subdelegierte k. k. Oberpostkommission" (späterer Namen: in Postsachen subdeligierte Hofkommission), die aus dem Obersten Hof- und Erblandpostmeister, also dem Grafen von Paar, als Vorsitzenden und sechs Beamten bestand. Die Kommission hatte alle Anträge und Beschlüsse zu Protokoll zu bringen und dieses dem Directorium zuzuleiten, das sodann wichtige Sachen der Kaiserin zur Kenntnis brachte. (Threadtext in Anlehnung an Heft 1/79, Archiv für deutsche Postgeschichte. Bilder Eigenbesitz. - Frei - )  * * * |
|  | | Cophila Mitglied in Bronze

 | Thema: Auf der Briefmarke Di Sep 09, 2008 4:11 pm | |
| ganz links, hinter seiner Mutter, ist Joseph II. (später Römischer König) zu erkennen.  Joseph war noch nicht zehn Jahre alt, als man in Europa begann, auf seine Hand zu spekulieren. Auch seine Eltern spekulierten mit ihr. Man war mit den bourbonischen Höfen verbündet, so lag es nahe, eine bourbonische Prinzessin ins Auge zu fassen. Zuerst dachte man an eine Spanierin. Habsburg hatte sich damit abgefunden, daß sich in Italien zwei bourbonische Nebenlinien spanischer Herkunft installiert hatten, die eine in Neapel, die andere in Parma. Warum sollte man nicht versuchen, sich mittels Heirat neuen Einfluß auf der Apenninenhalbinsel zu verschaffen? Also verhandelte man mit Karl III. von Spanien (ehedem von Neapel-Sizilien). Er hatte eine Tochter Josepha. Sie war drei Jahre jünger als der eigene Thronfolger Joseph. Das mochte doch passen? Auch Prinzen gab es da, einen Karl, einen Ferdinand. Wie, man dem einen oder anderen eine oder die andere junge Erzherzogin anverlobte? Karl III. stimmte begeistert zu. Er sprach schon von einer Doppel-, Dreifach-, ja Vierfach-Hochzeit fraglich . So überbot er das Angebot und bot damit zuviel. In Wien wurde man bedenklich. Soviel Begeisterung war verdächtig. Vielleicht hatte man auch schon etwas davon läuten gehört, daß diese für Joseph in Betracht gezogene Josepha nicht gerade eine Schönheit, daß sie im Gegenteil eine abscheuliche kleine Trine war. Sollte man den schönen jungen kostbaren Sohn an eine solche verschwenden?  Man zögerte also, und bald zeigte sich auch noch eine andere Konstellation  . |
|  | | Cophila Mitglied in Bronze

 | Thema: Da lebte noch eine Fürstin Mi Sep 10, 2008 8:40 pm | |
| in Parma, Lieblingstocher Ludwigs XV., eine ehrgeizige Dame, die keinen heißeren Wunsch hegte, als eine ihrer Töchter mit dem Erbprinzen von Habsburg zu vermählen. Sie wollte Kaiserin-Mutter werden. Ludwig XV. hatte ein offenes Ohr für die Wünsche seiner Tochter, so kam deren Älteste, Isabella von Parma, ins Spiel. Ein Vertrauensmann der Kaiserin, Botschafter Mercy, verfügte sich nach Parma, um die Prinzessin in Augenschein zu nehmen. Er konnte nur das Beste melden: ein herrliches Mädchen.  |
|  | | Cophila Mitglied in Bronze

 | Thema: Fortsetzung der romantischen Geschichte: Do Sep 11, 2008 9:20 pm | |
| Joseph sah ihr Bildnis und stand in Flammen. Er bestürmte Vater und Mutter: Diese wolle er und sonst keine. Die Eltern waren etwas bestürzt über diese unvermutet aufflammende Leidenschaft. Sie hatten selbst aus Liebe geheiratet und wünschten innig, ihr Sohn möge glücklich werden. Doch war einer Liebe zu trauen, die sich nur an einem Bild entzündet hatte? Und, was würde der König von Spanien  dazu sagen, wenn man nun so plötzlich das Bäumchen wechselte  |
|  | | Cophila Mitglied in Bronze

 | Thema: Re: Die Kaiserin und die Postreform Do Sep 25, 2008 3:18 pm | |
| WIEN, Maria Theresien-Denkmal. PK um 1900:  "Natürlich war der brave König von Spanien  erzürnt. Doch schließlich gab Josephs Liebe den Ausschlag - oder waren es doch politischen Gründe, die eine Verschwägerung mit Versailles anziehender machten als mit Madrid? Schließlich stand man seit Jahren mit den Franzosen Schulter an Schulter im Kampf gegen diesen "Teufel" Friedrich (gemeint ist "der Große von Preußen". Trotz Kunersdorf, Maxen und Landeshut war kein Ende der Misere abzusehen. Man war auf Ludwigs Heere angewiesen, das mochte einen halben Wortbruch schon entschuldbar machen; mit gewundenen Erklärungen zog man sich aus der spanischen Schlinge und beschloß die Brautwerbung um Isabella  . (Die Mutter atmete auf: ihrem geliebten Joseph entgegenzuhandeln war ihr damals noch fast unmöglich.)" |
|  | | Cophila Mitglied in Bronze

 | Thema: Re: Die Kaiserin und die Postreform Fr Sep 26, 2008 1:55 pm | |
| Auf der verausgabten Edition (Österreich vom 13.05.1980) Mi.-Nr. 1638-1640 findet man nachstehende Titelseite des Gedenkblattes: Fortsetzung der romantischen Geschichte: "Als Brautwerber schickte man den reichsten Paladin, Wenzel Fürst Liechtenstein, nach Parma. Nur er konnte würdig auftreten und den Glanz entfalten, den das durch den Krieg erschöpfte, an den Rand des Bankrotts gedrängte Kaiserhaus aus eigener Kasse nicht mehr berappen konnte. Erst neulich wieder war eine große Schlacht - die bei Liegnitz - gegen Friedrich (den Großen von Preußen) verlorengegangen. Aber was verschlug's? Die Hochzeit des Thronfolgers sollte trotzdem mit allem Aufwand gefeiert werden" (So steht es seit über 200 Jahren "geschrieben"). |
|  | | sammler Mitglied


 | Thema: Re: Die Kaiserin und die Postreform Fr Sep 26, 2008 3:59 pm | |
| ganz großes Kompliment deine Einträge sind wirklich immer extrem nützlich und lehrreich |
|  | | Cophila Mitglied in Bronze

 | Thema: Re: Die Kaiserin und die Postreform Sa Sep 27, 2008 2:06 pm | |
| Danke für das Kompliment @sammler. Schreibe halt gerne mituntermal was zum Thema, welches ja hierbei sehr geschichtsträchtig ist. In dieser Gedenkkarte gibt es auf Seite 2 eine farbige Abbildung der damaligen territorialen Verhältnisse (schwarz-weiß-Landkarte siehe im Thread vorher):  |
|  | | Cophila Mitglied in Bronze

 | Thema: Re: Die Kaiserin und die Postreform So Sep 28, 2008 11:54 am | |
| Seite 3 der Gedenkkarte zeigt die 3 Briefmarken nebst dem Sonderstempel. Auf Seite 4 die Geschichte zum Thema "Maria Theresia und ihre Zeit".  |
|  | | Ottakring Mitglied


 | Thema: Brief mit frühem Stempel Mi Dez 14, 2011 5:21 pm | |
| Ich bin neu in diesem Forum und sehe mir nach und nach die Beiträge an. Die Ausführungen zu Maria Theresia und dem Beginn eines geordneten Postwesens sind sehr interessant. Auch wenn der letzte Eintrag nun schon 3 Jahre alt ist, möchte ich einiges hinzufügen. Zuerst ein Brief von 1752 mit dem ersten bekannten Stempel V:WIENN. Da die Brieftaxe (heute das Porto) entfernungsabhängig war, wurde also der Aufgabsort auf der Briefvorderseite vermerkt. Außerdem die Taxe (bei dem Brief 4 Kreuzer), die der Bote bei der Abgabe zu erhalten hatte. Damit der Brief auch zugestellt wurde, wurde erst bei der Zustellung bezahlt!  Interessant ist auch die Schreibweise von Wien, wir finden sie heute noch im Englischen oder Französischem (Vienna) und im Dialekt heißt es phonetisch ja „Wean“ |
|  | | Ottakring Mitglied


 | Thema: Sog. Kleine Post (Klapperpost in Wien) Mi Dez 14, 2011 5:31 pm | |
| Zu der Stadtpost (Klapperpost) in Wien möchte ich einen Brief mit dem Stempel des Klapperboten Nr. 13 (KP 13) zeigen. Übrigens: auf dem Bild des Boten ist auf der Klapper seine Nummer 3 zu sehen! Interessant ist, dass - wie schon erwähnt - auch in Prag und Graz sog. Kleine Posten (im Gegensatz zur „großen“ Staatspost) eingerichtet wurden. Auch in Ofen (ungarisch Buda, dem Stadtteil von Budapest) gab es eine Kleine Post. Aber nur die Grazer Kleine Post erlangte eine gewisse Bedeutung und war über längere Zeit als Privatanstalt tätig. Hat noch jemand Interesse an dem Thema????? |
|  | | Gesponserte Inhalte
 | Thema: Re: Die Kaiserin und die Postreform  | |
| |
|  | | | Die Kaiserin und die Postreform | |
|
| Befugnisse in diesem Forum | Sie können in diesem Forum nicht antworten
| |
| |
 | |