„Weihnachten 2014 - Winterlandschaft - Lucas I. van Valckenborch”Rollenmarke „Weihnachten 2014 – Winterlandschaft – Lucas I. van Valckenborch”
Nennwert: EUR 0,70
Vorbezugstag: 3.11.2014
Ausgabetag: 14.11.2014
Auflage: 750.000 Marken auf Rollen à 50 Stück
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Grafikentwurf: David Gruber, nach Vorlage von Lucas I. van Valckenborch
Druck: Joh. Enschedé Stamps B.V., Offsetdruck
Tiefster Winter und Schneegestöber – das ist auf Lucas I. van Valckenborchs Gemälde „Winterlandschaft“ aus der Sammlung des Kunsthistorischen Museums zu sehen.
Inmitten des dichten Flockenfalls tragen Menschen Holz, jemand liefert Reisig auf einem Fuhrwagen, mehrere Pferdeschlitten sind unterwegs. Die Menschen sind in dicke Gewänder gepackt, manche scheinen sich vorwärts zu schleppen, andere machen vergnügt eine Schneeballschlacht. Ein schönes Motiv für eine weihnachtliche Briefmarke der Österreichischen Post.
Lucas I. van Valckenborch, der um 1535 in Leuven (Löwen) in Belgien geboren wurde und 1597 in Frankfurt am Main starb und der als Landschaftsmaler und Porträtist bekannt war, hat somit für den Winter typische Tätigkeiten auf diesem Gemälde festgehalten. Zudem stellt er die Häuser und den Kirchturm dick mit Schnee bedeckt dar, im Hintergrund ist der Großteil des Ortes, der in Flandern liegen dürfte, nur schemenhaft zu erkennen. Van Valckenborch schuf das Gemälde, das mit 1586 datiert ist, als Teil einer Monatsserie. Möglichweise fertigte er zu jedem Monat ein Bild an, sieben sind jedenfalls erhalten, fünf davon in Wien im Kunsthistorischen Museum, zwei weitere in Brünn in der Moravská Galerie.
Eventuell wurde die Serie auch nie vollendet. Es wird angenommen, dass der Zyklus für die Ausstattung des Linzer Schlosses gedacht war. Dies scheint für einen flämischen Maler nur auf den ersten Blick verwunderlich, denn Valckenborch war zur Zeit der Entstehung des Gemäldes jedenfalls im Dienste des Erzherzogs Matthias von Österreich. Dieser war zuerst Statthalter der Spanischen Niederlande und beschäftigte Valckenborch seit 1579. Bei seiner Rückkehr nach Österreich nahm er den Künstler als Kammermaler nach Linz mit. „Winterlandschaft“ dürfte Jänner oder Februar darstellen, Experten des Kunsthistorischen Museums gehen vom Jänner aus. Sie schließen dies aus den länglich geformten Spezialitäten mit schmalen Enden, die in der Bäckerei im Vordergrund des Bildes verkauft werden und die sie als „Nieuwjaartjes“ oder „Diuvekaters“ identifizieren, die in Flandern traditionell zwischen „Sinterklaas“ und dem Fest der Heiligen Drei Könige verkauft werden.
Das Bild wird gerne als „impressionistisch“ bezeichnet, so dichter Schneefall ist auf Darstellungen in Gemälden in der Entstehungszeit nämlich durchaus selten.
Van Valckenborch ist für seine hohe Detailgenauigkeit und für die Bevorzugung profaner Themen bekannt. Er ist in der Tradition von Pieter Brueghel dem Älteren, mit dem er befreundet gewesen sein dürfte, und in jener der manieristischen Landschaftsauffassung seines Heimatlandes zu sehen. Lucas van Valckenborch ist nicht der einzige Künstler in seiner Familie, sein Bruder Marten und die Neffen Gillis und Frederik waren ebenfalls Maler. Im Kunsthistorischen Museum in Wien ist Lucas I. van Valckenborch mit neunzehn Gemälden vertreten.