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» Themenvorschläge für den Bilderwettbewerb im März/ April 2023 von Ausstellungsleiter Sa März 11, 2023 11:46 pm
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| | Die Friedl´schen Merkurfälschungen | |
| Autor | Nachricht |
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Berni17 0beiträge

 | Thema: Die Friedl´schen Merkurfälschungen So Okt 29, 2017 4:53 pm | |
| Ein Beitrag von mir aus dem Jahre 2008 im Forum: Philaforum.com Er liest sich wie ein spannender Roman ... Gelbe, rosa und zinnoberrote Merkure tauchen in Mengen auf
Man schrieb das Jahr 1895. Der erste Senf-Katalog war erst drei Jahre vorher erschienen. Die älteste Marke der Welt, Englands 1 Penny schwarz, notierte 25 Pfennige. Die 3 Kreuzer Steindruckmarke Ungarns 10 Mark, Württemberg 70 Kreuzer: 20 Mark, Sachsen 3 Pf. 100 Mark, das Basler Täubchen 125 Mark. Von den insgesamt 72 österr. Marken aber gab es drei teure Marken: den gelben, rosa und den roten Merkur. Teurer als der rote Merkur waren nur fünf europäische Marken und zwar die Doppelgenf sowie vier Ochsenköpfe Rumäniens, und selbst die damals seltenste Marke der Welt, die blaue Mauritius war bloß mit 5000 Mark bepreist. Man kann darauf ermessen, wie selten die Merkure waren, besonders aber der rote Merkur. Kaum ein Dutzend Sammler besaß ihn! Da tauchen plötzlich Mengen davon auf, gebraucht und ungebraucht, ja sogar Blockstücke, Streifen und Kehrdruckpaare! Und alles das beim größten Händler Österreichs, bei Sigmund Friedl, Besitzer des berühmten Wiener Markenmuseums und Herausgeber des Fachblattes "Weltpost". Die Stücke enstammen, wie es heißt, zwei glücklichen Funden (Bregenz und Venedig), die beide in den Besitz Friedls gelangten. Freudig und arglos kauft man, froh endlich auch diese Lücken im Album füllen zu können. Hans Kropf greift ein
Die Herkunft der Stücke, der Weltname Friedl lässt an der Echtheit keinen Zweifel aufkommen, bis - ja, bis nicht einer der größten Kenner jener Zeit, Hans Kropf, im "Austria Philatelist" eine öffentliche Warnung erscheinen lässt und alle Besitzer solcher Merkure auffordert, dieselben zwecks kostenloser Prüfung an den "Österreichischen Philatelisten Club" einzusenden. Schon im nächsten Monat schreibt Eduard Horak, der später den berühmten Prozess gegen Friedl ins Rollen brachte wie folgt:      
Zuletzt von Berni17 am So Okt 29, 2017 5:15 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
|  | | Berni17 0beiträge

 | Thema: Re: Die Friedl´schen Merkurfälschungen So Okt 29, 2017 5:03 pm | |
| Friedl verteidigt sichVoll Entrüstung wies Sigmund Friedl alle Verdächtigungen zurück und erklärte, die Kompetenz des Prüfungskomitees nicht anerkennen zu wollen, da er der einzige wirkliche Kenner der Merkure sei. Das ganze sei nichts weiter als die Hetze einiger seiner notorischen Feinde, die im Österreichischen Philatelistenklub säßen. Am 21.11.1895 trat er als Protest aus dem Verein aus. Ferrary eilt zur Hilfe!Das "Neue Wiener Journal", das sich ebenfalls mit der Friedl-Affäre beschäftigt hatte, bekam von Marquis Philipp la Renotière von Ferrary aus Paris ein Telegramm, in welchem dieser mitteilt, er betrachte die betreffenden Merkurmarken als zweifellos echt, sie seien vom gleichen Typus wie die, welche er seit seiner Kindheit besitze. Er habe die bezweifelten Merkure wegen Nuancenabweichungen in seine Sammlung aufgenommen und sei glücklich, dieselben dort zu bewahren. Er würde gewiß nie daran denken, sich von denselben zu trennen. An Ludwig Schwarz, den Leiter der Prüfungsstelle des Österreichischen Philatelistenklubs aber richtete Ferrary folgende Depesche: "Bierbrauer Herrn Ludwig Schwarz, Währing-Wien, Paris 41186-57, 29. November 10-40 M. – Empört über infame in Merkur Angelegenheit gegen lieben Freund Friedl gerichtete Intrige. Diese Marken sind meiner Ansicht nach unzweifelhaft echte Altdrucke. Zweifel entstand nur durch alberne aus französischer Quelle stammende Verleumdung*). Hoffe, Sie werden mit Ihrem stets abgegebenen so kompetenten Urteil gegen ungerechten Verdacht energisch einschreiten. – Höflichst grüßend Philipp la Renotière." Als Ludwig Schwarz bedauerte, diesem Wunsch nicht entsprechen zu können, depeschierte Ferrary u.a.: "Hoffe von Ihrer alten Freundschaft für guten Freund Friedl, … dass Sie ihm unter gegenwärtigen Intrigen nicht schaden." *) Anspielung auf ein Urteil des Altmeisters Moens, der die Friedl´schen Fälschungen als erster erkannte und sagte: "Ces timbres ne sont pas authentiques".  |
|  | | Berni17 0beiträge

 | Thema: Re: Die Friedl´schen Merkurfälschungen So Okt 29, 2017 5:10 pm | |
| Der Kampf geht weiterInzwischen nahm das Prüfungskomitee des Österr. Philatelistenklub die Abstempelungen der Friedl´schen Merkure besser unter die Lupe und siehe da, sie entpuppten sich als falsch! Es handelt sich um folgende Stempel:   Überall ließen sich gegenüber den entsprechenden Originalstempeln auffallende Abweichungen feststellen. Ganz und gar aber hat sich der Fälscher verraten, als er den echten Stempel "J.R. Spedizione Gazette Venezia" nachahmen wollte und daraus "LESPEDIZIONE" machte, ein Wort, dass es im italienischen gar nicht gibt!  Um aber einen unanfechtbaren Beweis zu haben ließ ein Mitglied des Österr. Philatelistenklubs, Dr. F. Mallmann, im "Austria Philatelist" (Nr. 1, 1896) folgende Anzeige erscheinen:  Trotz der verlockenden Prämie konnte niemand ein solches Stück vorlegen. Schließlich wies die Prüfungsstelle nach, Friedl habe auch echte blaue Merkure auf ganzer Schleife verkauft (Krüse-Korrespondenz), deren Abstempelungen falsch waren, wahrscheinlich "um die falschen Abstempelung der falschen gelben, rosa und roten Merkure glaubwürdiger erscheinen zu lassen."  "Von den falschen Abstempelungen auf seinen Merkuren" – schreibt "Austria Philatelist" – hört Herr S. Friedl nicht gerne sprechen. Umso größeres Gewicht legen wir als Philatelisten auf dieselben. Mit dem Brusttone der Überzeugung ruft Herr Friedl in seiner "Weltpost" aus: "Sind die Marken echt, so sind es auch die Abstempelungen". Ohne die nach unserer Ansicht falsche Prämisse zu berücksichtigen, möchten wir fragen, mit welcher Logik Herr Friedl zu dieser Schlussfolgerung gelangt?" |
|  | | Berni17 0beiträge

 | Thema: Re: Die Friedl´schen Merkurfälschungen So Okt 29, 2017 5:14 pm | |
| Friedls berühmte III. Type
Um die Echtheit der von ihm verkauften Merkure glaubwürdiger erscheinen zu lassen, hat sich Herr Friedl genötigt gesehen, eine III. Type der Merkure aufzustellen, und es ist ihm damit gelungen, eine ihm vielleicht nicht unangenehme Verwirrung anzurichten. Durch die Fälschung der Merkure auf dem Wege photomechanischer Reproduktion musste gezwungenermaßen eine neue Type entstehen. Da die Herstellung der Klischees und des Druckes bei diesen Marken eine ziemlich primitive war. So hat ein jeder Merkur seine besonderen kleinen Abweichungen in der Zeichnung.
Wird nun ein solcher Merkur zum Zwecke der Reproduktion fotografiert, so müssen die zufälligen Zeichnungsunterschiede des einzelnen Stückes für die durch das resultierende Klischee erzielten Drucke zu typischen werden. So ist es auch mit den Friedl´schen Merkuren gegangen: Der Fälscher benutzte zum Zwecke der fotografischen Reproduktion einen Merkur, der zufällig diejenigen Unterschiede in der Zeichnung hatte, welche sich jetzt bei allen Friedl´schen Merkuren als typische nachweisen lassen.
Dazu kommen noch diejenigen Unterschiede in der Zeichnung, welche das Resultat des mangelhaft durchgeführten fotomechanischen Verfahrens sind, (zB Verätzung und Verbreiterung der Linien, Ätzrand usw.) die für die Friedl´schen Merkure ebenfalls typisch sind!
Das Urteil der Prüfungskommission
In der Aprilausgabe des "Austria-Philatelist" von 1896 wurde folgendes Endresultat bekannt gegeben:
Alle aus den sogenannten Friedl´schen Funden stammenden roten, rosaroten und gelben Merkure sind raffinierte Fälschungen, sowohl was Marke als auch was Abstempelung anbelangt.
Das Gewitter entladet sich!
Diesem herben Schlag folgte schon im August desselben Jahres ein zweiter, indem in der Angelegenheit Friedl-Amann (Bregenz) alle zur Begutachtung vorgelegten 35 Friedl´schen Merkure mit Ausnahme der blauen von den Sachverständigen der Wiener k u. k. Hof- und Staatsdruckerei als falsch erklärt wurden.
Es konnten Nachahmungen rosa und gelber Merkurmarken in Type I, roter und gelber Merkure in Type II konstatiert werden.
Letztendlich wurde Sigmund Friedl am 11.03.1899 durch den Obersten Gerichtshof in Wien verurteilt, dem Kläger Eduard Horak, Graz, für die am 16.02.1894 an ihm gelieferten zwei rote Merkure, weiters am 17.03.1894 an ihn verkaufte weitere 2 rote Merkure (Tete-beche) und einen rosa Merkur, den Kaufpreis samt Zinsen zurückzuzahlen, da sich diese Marken als Fälschungen entpuppt haben.
In der Aprilnummer 1899 des "Austria Philatelist" spendet Hans Kropf, von dem der Kampf ursprünglich ausgegangen war, unter dem Titel "Das Ende vom Lied" allen jenen seinen Dank, die Friedls Behauptungen von der Echtheit seiner Merkure zu Nichte Machen halfen sowie jenen, die sich durch nichts verblenden ließen. |
|  | | Berni17 0beiträge

 | Thema: Re: Die Friedl´schen Merkurfälschungen So Okt 29, 2017 5:19 pm | |
| Auch Rudolf Friedl, der Bruder Sigmunds, muss daran glauben!
Unter "Streiflichter" finden wir im Juniheft 1899 des Austria Philatelist noch folgende Zeilen: Die Ersatzgeschichte des roten Merkurs seitens Rudolf Friedls. Zu der Verurteilung des Herrn Rudolf Friedl, 800 fl. (Gulden) oder einen echten Merkur zu liefern, kann ich Ihnen mitteilen, dass mir ein guter Freund aus Ihrer Stadt folgende Annonce zusandte:  Wer lacht da? Ob sich Rudolf Friedl auch bei dieser Gelegenheit einige Friedl-Typen à 500 fl. angeschafft hat? Ich bezweifle es. In diesem Falle dürfte er den genauen Unterschied gekannt haben zwischen Original und Friedl-Type. Oder war er so nobel und hat seinem Bruder Sigmund die Rückerstattung durch Ankauf der Friedl-Typen erleichtert? |
|  | | Berni17 0beiträge

 | Thema: Re: Die Friedl´schen Merkurfälschungen So Okt 29, 2017 5:21 pm | |
| Wie entstanden die Fälschungen?Wenn auch der Österreichische Philatelistenklub Friedl energisch an den Leib ging, so hat ihn doch eine gewisse Scheu davon zurückgehalten, den letzten entscheidenden Schritt zu tun und die Strafanzeige zu erstatten. Die Peson des Fälschers und die Entstehungsgeschichte der Friedl´schen Merkure wird also wohl auf immer in Dunkel gehüllt bleiben. Eine Interessante Vermutung äußert diesbezüglich der berühmte Wiener Sammler Josef Sturany in der Zeitschrift "75 Jahre österreichische Briefmarke" (Verlag "Die Postmarke", Wien) er schreibt:  |
|  | | Berni17 0beiträge

 | Thema: Re: Die Friedl´schen Merkurfälschungen So Okt 29, 2017 5:29 pm | |
| In der April Ausgabe des Austria Philatelist von 1899 (Das Ende vom Liede) schreibt H. Kropf folgendes dazu: Mein Freund Horak und einige weitere Kläger haben mit zähem Willen ihr Werk glücklich durchgesetzt und der noch zähere Widerstand des Merkurlieferanten Sigmund Friedl in Wien ist durch den letztrichterlichen Ausspruch vollständig gebrochen. Es sind so viele Mitarbeiter, welche an dem Endresultate Antheil haben, dass es mir momentan absolut unmöglich ist, alle namentlich anzuführen, um im Namen der österreichischen Philatelisten speciell und im Namen der Markensammler überhaupt herzliche Dankesworte auszurufen; diese ganze Angelegenheit werde ich auf andere Weise zu verewigen suchen. Mit dem heutigen Schlusssteine in dieser Fälscheraffaire der österreichischen Merkure drängt es mich aber, als ersten Urheber der Bekanntmachung allen jenen Dank zuzurufen, welche der Sache behilflich waren, ob nun durch Forschung, Material, Besprechung oder Veröffentlichung, allen jenen Dank, welche die Behauptungen Friedl´s von der Echtheit seiner Verkaufsobjecte zu Nichte machen halfen, und welche sich durch Nichts verblenden liessen. Waren es doch im Anfange zahlreiche gute Freunde, die trotz klaren Beweises den Lieferanten in Schutz nahmen und wenn man heute die Telegramme und Betheuerungen Ferrary´s zur Hand nimmt, so muss jeder - wenn er es nicht schon früher gethan hat - das blinde Vertrauen bewundern, das für den "lieben und guten Freund" doch etwas zu übertrieben gewesen zu sein scheint. Siehe dazu die nachfolgenden Urteile des kk Bezirksgerichtes Döbling, kk Oberlandesgerichtes Wien sowie des kk obersten Gerichtshofes.    Quellen: Austria Philatelist, 1895 S. 457f, S 502ff; Donaupost Heft-Nr. 10 (1941), Die Briefmarke Nr. 3/2007 |
|  | | Andorra 0beiträge

 | Thema: Merkur Stempelfälschungen Mo Nov 13, 2017 10:06 am | |
| Hallo Berni17,
Ich bin neu in diesem Forum. Da ich mich mit Friedl's Katalog und seinen schrecklichen Illustrationen beschäftigt habe, bin ich auch auf die Merkurfälschungen gestossen. Dabei fiel mir bei dem hier im Forum abgebildeten falschen Stempel auf, dass ich Ähnliches im Zusammenhang mit anderen Fälschungen gesehen habe. Das heisst ja nun noch nichts, aber ich wollte der Sache nachgehen. Daher meine Frage, wo kann ich einerseits den italienischen Originalstempel sehen und zweitens, gibt es einen Artikel, der vielleicht sogar die übrigen Falschstempel den Originalen gegenüberstellt.
gruesse
Andorra
P.S. Da die meisten Beiträge von Berni sind, habe ich mich direkt an ihn gewandt, andere Teilnehmer oder Besucher sind natürlich nicht ausgeschlossen |
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 | Thema: Re: Die Friedl´schen Merkurfälschungen  | |
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|  | | | Die Friedl´schen Merkurfälschungen | |
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