Gut ist es für den Markt, wenn Gesammeltes wieder zerstreut wird. Dann kann der Zyklus von vorn beginnen. Und so war es dann auch: Briefmarken von Altdeutschland wurden auf der 52. Versteigerung der Firma Hanseatische Briefmarkenauktionen (HBA) vom 29. Oktober bis 1. November entsprechend ihrer Qualität und Seltenheit bewertet.
Ein waagerechter Dreierstreifen der Hannover Michel-Nr. 13 a aus der unteren Bogenecke mit Reihenzähler "12" und Jahreszahl "1861" als portogerechte Zusatzfrankatur auf Ganzsachenumschlag konnte mit 9200 (4800) Euro seinen Ansatz fast verdoppeln. Altdeutschland war bei HBA gut besetzt, da ein langjähriger Kunde seine Kollektion eingeliefert hatte.
Eine portogerechte Einzelfrankatur der Michel-Nr. 6 x von Bremen stieg von 1000 auf 1650 Euro. Für 10 250 (10 000) Euro wechselte eine Frankaturkombination aus den Michel-Nr. 1 und 3 von Lübeck den Besitzer. Sie war erst im 2. Monat nach der Ausgabe auf Brief verwendet worden.
Von 2200 auf 2400 Euro konnte sich auch ein Briefstück mit den Michel- Nr. 1 und 2 desselben Gebietes steigern. 1700 (960) Euro wurden für eine Michel-Nr. 6 b von Mecklenburg-Schwerin auf Briefstück mit klarem Zweizeiler von "Malchow" bezahlt. Nicht alle Gebiete liefen gleich gut. Bei Hamburg blieben die Spitzenstücke liegen, bei Schleswig- Holstein mussten manche Preiszugeständnisse gemacht werden. So erwischte es auch das Titellos, eine attraktive Einzelfrankatur der Michel-Nr. 2 a von Schleswig-Holstein, für die der Hammer schon bei 8700 (9600) Euro fiel.
Sammlungen, Händlerlager und Nachlässe, bei HBA immer eine sichere Bank, wurden vorher von Hunderten Sammlern und Händlern aus aller Welt ausgiebig besichtigt. An der Auktion beteiligten sich besonders Käufer aus Skandinavien, England, den USA und aus Russland.
Deshalb zog beispielsweise ein Händlerlager Russland von Euro 12 500 auf beachtliche 35 000 Euro. Ein altes Händlerlager SBZ/DDR 1945-1990 erzielte 11 500 (7500) Euro. Besonders gefragt waren Münzen, die eine Verkaufsquote von fast 100 Prozent hatten. Beispielhaft genannt seien eine 10-Dukaten-Goldmünze Ferdinand II, die von 5000 auf 13 500 kletterte, und eine 5-Dukaten-Goldmünze Leopold I., welche sogar von 6000 auf 23 000 Euro emporschoss.
Infos im Internet:
www.hba.dewww.welt.de