Am 1. Februar 1912 kamen die ersten Liechtensteiner Briefmarken auf den Markt. Herausgegeben wurden sie damals noch unter der kaiserlich und königlichen Post Österreichs. Dieses Jahr wird der Briefmarke wegen ihres 100-jährigen Jubiläums erhöhte Aufmerksamkeit zukommen.
Von den Postmeistern gefordert

1850 erschienen in Österreich die ersten Briefmarken. Zwei Jahre später kam es zum Zollvertrag zwischen Österreich und Liechtenstein und zur Übernahme der österreichischen Briefmarken zur offiziellen Verwendung in Liechtenstein. Erst 1868 wurde der Postvertrag zwischen Österreich und der Schweiz abgeschlossen, der zugleich verbindlich für das souveräne Fürstentum Liechtenstein war.

Der liechtensteinische Landtag forderte 1905 die Neuregelung des Post-, Telefon- und Telegrafenwesens mit Österreich in einem förmlichen Staatsvertrag – zunächst erfolglos. Erst zwei Jahre später wandten sich die Liechtensteiner Postmeister wegen der schlechten Entlöhnung an die Regierung – um ihre Situation zu verbessern, regten sie die Herausgabe Liechtensteiner Briefmarken an und wurden dabei vom Landtag unterstützt. Ein Übereinkommen bezüglich der Post-, Telefon- und Telegrafendienste liess dann wiederum vier Jahre auf sich warten, ehe die ersten Briefmarken am 1. Februar 1912 erscheinen konnten. Sie trugen die Aufschrift:?«k.k. österr. Post im Fürstentum Liechtenstein».

Mit einer Veranstaltung im Pfrundhaus in Eschen startet deshalb dieses Jahr die Philatelie Liechtenstein am Mittwoch, 1. Februar , ins Jubiläumsjahr «100 Jahre Liechtenstein Briefmarken».

Die Gäste dürfen sich auf interessante Einblicke in die Welt der Philatelie und insbesondere in die heimische Briefmarkengeschichte freuen. Einer der Programmpunkte des Abends ist ein Kurzvortrag von Prof. Dr. Heinz Rennenberg aus Freiburg.

Der Vorsitzende des Rings der Liechtensteinsammler (RLS) wird die neu aufgelegte RLS-Schriftenreihe «Die erste Briefmarkenausgabe Liechtensteins 1912» präsentieren. Sie dokumentiert die Geschichte der ersten Briefmarkenausgabe Liechtensteins umfassend und wird die Fachliteratur des Fürstentums bereichern.

Die LIBA wird besonders

Dem Bereichsleiter Philatelie der Liechtensteinischen Post AG, Norbert Hasler, wird die Ehre zuteil, die am selben Tag erscheinenden Jubiläumsmarken der Öffentlichkeit vorzustellen – ebenso wie das exklusive, auf 2012 Exemplare limitierte Booklet «100 Jahre Liechtenstein Briefmarken». In diesem finden sich neben einem Sonderdruck der ersten liechtensteinischen Wertzeichen auch die aktuellen Jubiläumsbriefmarken in verschiedenen Ausgabevarianten.

Neben der Präsentation des Jubiläumsprogramms für das laufende Jahr fällt anlässlich dieser Auftaktveranstaltung auch der Startschuss für einen Briefmarken-Gestaltungswettbewerb zur Liechtensteiner Briefmarkenausstellung LIBA 2012, welche im August 2012 in Schaan stattfinden wird. Hier wird erstmals eine Sonderschau aller FL-Briefmarken zu sehen sein und die Besucher werden die schönste Briefmarke küren. (pd)
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