Postkarten-Ganzsachen wurden in Österreich viel häufiger verwendet als Kartenbriefe, und so wird es niemanden verwundern, wenn Postkarten mit privat aufgebrachten Textzudrucken relativ häufig anzutreffen sind, mit Text bedruckte Kartenbriefe jedoch zu den recht seltenen Ganzsachenarten gezählt werden müssen. Im Laufe der letzten dreißig Jahre ist es mir gelungen, etwa zwanzig solcher Kartenbriefe aufzutreiben. Einige davon will ich euch hier vorstellen. Falls jemand so etwas besitzt und weiter kein Interesse daran hat, bin ich grundsätzlich stets an einem Erwerb interessiert.

Ich beginne heute mit einem recht späten Kartenbrief, Mi. K 49, der ab 1916 bei der Post verkauft wurde. Dieser Kartenbrief wurde jedoch nicht für postalische Zwecke verwendet, sondern lag einer Ausgabe der Zeitung "Wir Briefmarkensammler" als Werbematerial bei. Da damit nicht irgendwelche Leute, sondern eben gezielt Briefmarkensammler angesprochen werden sollten, konnte man auch nicht nur ein irgendwie bedrucktes Blatt Papier verwenden, sondern es musste schon ein Postwertzeichen sein, und da Briefmarken für den beabsichtigten Zweck zu klein waren, wurde eben eine Ganzsache zweckentfremdet. Auch wenn hier keine beabsichtigte postalische Verwendung vorlag, so bildet der aufgedruckte Text doch einen ganz netten Einstieg in dieses reizvoille Themengebiet.





Besitzt vielleicht noch jemand ein Exemplar dieser Briefmarkenzeitung?

Viele Grüße
Ingo

Heute zwei Exemplare des Kartenbriefes zu 3 Kreuzer auf grünlich-bläulichem Karton, Ausgabe 1890, Mi. K 15.
Beide Kartenbriefe wurden von der Firma Schwarz & Groner bedruckt. Da der zeitliche Abstand der beiden Kartenbriefe immerhin sechs Jahre betrug, sind in den Angeboten zum Teil auch unterschiedliche Preise zu bemerken.

Die Kartenbriefe dieser Ausgabe gibt es mit den Zähnungsarten Kastenzähnung und Linienzähnung. Der erste Kartenbrief lief am 25.9.1891 innerhalb von Wien.




Mi. K 15, Kastenzähnung

Der zweite Kartenbrief wurde am 24.5.1897 von der Filiale in Karlsbad verschickt.




Mi. K 15, Linienzähnung

Viele Grüße
Ingo

Bei uns in Deutschland gibt es in ein paar Wochen die Wahlen zum nächsten Deutschen Bundestag, außerdem wählen wir da, wo ich wohne, zusätzlich mit getrennten Stimmzetteln den nächsten Landrat für unseren Kreis. Beide Wahlen geschehen nach dem gleichen Grundmuster, das sich gänzlich anders darstellt als die Art von Wahlen, die vor rund 125 Jahren in Österreich üblich waren. Ich zeige dazu drei Kartenbriefe mit unterschiedlichen Zudrucken und Texten, alle jedoch wiederum K 15, Ausgabe 1890.

Die Vorderseiten der Kartenbriefe habe ich diesmal ebenfalls geöffnet eingescannt, denn so kann man besonders gut die bei allen drei Beispielen existierende Linienzähnung erkennen. Am markantesten fällt diese Zähnungsart dort auf, wo sich die waagerechten und senkrechten Reihen der Zähnungslöcher kreuzen.





Kartenbrief zur Wahl des Dr. Kronawetter





Kartenbrief zur Wahl des Landtages im I.Bezirk in Wien, 1896





Kartenbrief zur Wahl mehrerer Kandidaten für den Gemeinderat im Wiener I.Bezirk

Viele Grüße
Ingo

Heute ein Zudruck auf der ersten Ausgabe von Kartenbriefen, die im Jahr 1886 zum Verkauf kamen. Der Vordruck des Kartenbriefes ist ausschließlich in Deutsch, es gab aber auch Ausgaben in den anderen Sprachen auf dem Gebiet der k.k. Monarchie Österreich-Ungarn.

Ziel des Textzudruckes ist es, gönnerhafte Spender zu finden, um die Finanzierung eines neuen deutschen Theaters in Prag zu ermöglichen.





Mi. K 1b, gelaufen am 30.8.1887 innerhalb Wiens.

Viele Grüße
Ingo

Es ist schon bemerkenswert, was manche Leute so durch die Gegend schicken. Mit diesem Kartenbrief, der am 22.1.1915 von Prag nach Glauchau in Sachsen lief, wurde ein Text kundgetan, der nur für Eingeweihte etwas bedeuten kann, mir fehlt jedenfalls das Wissen, den Text in eine allgemein lesbare und verstehbare Form zu bringen.





Viele Grüße
Ingo

Endlich habe ich wieder einen Kartenbrief mit Zudruck für meine kleine Sammlung gefunden. Es ist ein Mi. K 47, der am 26.8.1909 von Karlsbad nach Niederlahnstein gelaufen und von dort nach Coblenz weitergeleitet worden war. Innen findet sich eine Werbung für geklöppelte und genähter Karlsbader Spitzen.





Viele Grüße
Ingo

Hallo Forumler,



Ein Kartenbrief mit Wertstempeleindruck 6 Heller ( MI K 41 ) mit vorderseitigem privaten Eindruck der Empfängerin



innen dann der Werbeeindruck für Franck Caffee

Kaiserschmidt