OER-ERKENSCHWICK. (tu) Was die Redewendung "etwas nicht für bare Münze nehmen" im Klartext heißt, das weiß Friedel Maurmann, der Vorsitzende der Briefmarken- und Münzfreunde, nur allzu gut. Seine Sammelleidenschaft bringt es mit sich, dass er hin und wieder Gedenkmünzen im Portemonnaie hat, damit bezahlen will - und scheitert. -

Das Bundesfinanzministerium gibt mehrmals jährlich Zehn-Euro-Sondermünzen heraus, die vollwertige Zahlungsmittel sind, zumindest in Deutschland. Bäckerei, Blumenfachgeschäft, Getränkemarkt - mehrfach wurde Maurmann seine Zehn-Euro-Münze nicht los.

Dabei sind die Geldstücke aus Sonder-Prägungen sogar schnell viel mehr wert, als sie einst gekostet haben. Im Jahr der Euro-Einführung 2002 wurde zum Beispiel eine Münze mit dem Motiv Berliner Museumsinsel hergestellt. Aus zehn Euro Wert wurden heute in Sammlerkreisen bis zu 45 Euro. "Das liegt auch daran, dass der Silberpreis gestiegen ist", sagt Friedl Maurmann, der das Postmuseum in Recklinghausen betreibt.

Was ein richtiger Sammler ist, der investiert sogar in eine Münze in der besonders hohen Prägequalität "Spiegelglanz". 29 Euro kostet dann etwa das Zehn-Euro-Sammlerstück einer Münze "Gorch Fock". Zusatzgewinn: Die Motive fordern den Wissensdurst heraus: Wer war eigentlich Gorch Fock? Dass ein Segelschulschiff so heißt, wissen viele, von dem Schriftsteller Gorch Fock, der Anfang des 20. Jahrhunderts Gedichte und Geschichten über Hochseefischer schrieb und in der Seeschlacht am Skagerrak starb, nur wenige.

Auch Zwei-Euro-Gedenk-Münzen kommen seit 2006 in den Umlauf. Sie werden mit einer Auflagenhöhe von 30 Mio. hergestellt und in den normalen Zahlungsverkehr, auch im Ausland, gebracht.

Ärgerlich findet Friedl Maurmann verunsichernde Meldungen über die Ungültigkeit von Gedenkmünzen, die immer wieder kursieren. "Die verwechseln das Wort ?Gedenkmünzen' mit ?Medaillen'", ärgert sich Maurmann. Medaillen sind tatsächlich fürs reine Sammeln bestimmt und insofern keine "bare Münze".


10.06.2008 | Quelle: Medienhaus BauerQuelle