Sondermarke „Treuebonusmarke 2016 - Gelber Frauenschuh”



Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 4.3.2017
Markengröße: 33,35 x 42 mm
Entwurf: Brigitte Heiden
Grafik: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Zähnung: 13¾ x 14¼
Auflage: 330.000 Marken in Bögen zu 50 Stück

Stempel:


Der Gelbe Frauenschuh oder Gelb-Frauenschuh (Cypripedium calceolus) wird auch Rotbrauner Frauenschuh, Marienfrauenschuh (die Blüte des Gelben Frauenschuhs wird in Legenden im Zusammenhang mit der Jungfrau Maria erwähnt), Europäischer Frauenschuh oder noch häufiger einfach nur Frauenschuh genannt. Die Form der Blüte führte auch zu dem Namen „Krimhilds Helm“. Der Gelbe Frauenschuh ist eine der prächtigsten wildwachsenden Orchideenarten Europas und steht in allen Ländern unter strengstem Schutz. Er gehört zur Gattung der Frauenschuhe (Cypripedium) in der Familie der Orchideen (Orchidaceae) und ist Typusart dieser Gattung.

Aufgrund  der  Beliebtheit  dieser  seltenen  Orchidee, ist  sie  durch  Ausgraben  und  Pflücken,  aber  auch durch  ihre  kleine  und  isolierte  Populationen,  Umwandlung  naturnaher  Wälder  in  Forste,  Weg-  und Forststraßenbau in  Österreich  eine gefährdete  Art und  wird im  nördlichen und  südöstlichen Vorland, sowie im Pannonikum als noch stärker gefährdet eingestuft.

Der  „Frauenschuh“  ist  nicht  nur  die  größte  heimische  Orchidee,  sie  zählt  wohl  auch  zu  einer  der „gefährlichsten“, zumindest, wenn man eine Erdbiene ist. Der wunderbare Duft und das spektakuläre Äußere scheinen eine anziehende Wirkung auf die Insekten auszuüben. Sie setzen sich an den Rand der Lippe, krabbeln umher, rutschen auf dem steil nach innen gerichteten, öligen Abschnitt aus und stürzenin den Kessel hinein. Eine Ölschicht an der Innenseite der Lippe hindert die Tiere am Herausklettern und macht ein Verlassen des Kessels über die Einstiegsöffnung praktisch unmöglich. Der einzige Weg aus der Blumenfalle führt über den Bestäubungsapparat. Auf diese Weise berührt die Biene zuerst die Narbe und dann zumindest eine der beiden klebrigen Pollenmassen. Dorthin wird sie von einem lichtdurchlässigen Fenster im „Schuh“ geleitet.
Die Insekten finden im Frauenschuh weder Nektar noch sonstige Nahrung – reingelegt! Durch diesen
besonderen Bestäubungsmechanismus, bei dem die verschiedenen Bienen (meist nur einmal!) auf die Frauenschuh-Blüte gelockt werden, ist die Fruchtbarkeit der Blüten dementsprechend gering.