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| Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 | |
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Autor | Nachricht |
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jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Sa 18 Dez - 17:12 | |
| Servus, heute hier mal etwas ganz anderes. Ein Beispiel, dass die ABP`n auch eher rein postalische Funktionen wahrnahmen, wie hier auf Beschädigungen hinzuweisen und sie teils zu reparieren. Natürlich wollte man auch vermitteln, dass man insgesamt pfleglich der Arbeit nachkomme und keinen Schaden, zumindest sächlich, anrichten wolle. Der Zettel stammt aus Köln und hat dir höchste Seltenheitsstufe "F", obwohl doch wohl einiges lädiert eingegangen sein dürfte. Vermutlich wurde er auch oft abgerissen durch z.B. Postboten, denn der große Zettel verdeckt doch ordentlich die Adresse. Beste Grüße Johannes
Zuletzt von jklang am Fr 31 Dez - 15:04 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Sa 18 Dez - 17:26 | |
| Servus, zum Thema "Abgerissen" hier ebenfalls ein sehr seltenes Stück, das auch den Status "F" hält. Zum einen ist natürlich die 5 Kronen Frankatur in die Slowakei im Sondertarif beachtlich aber aus Zensurperspektive vor allem der rote Zettel rückseitig, auf dem 1 Passphoto vermerkt ist als unerlaubte Einlage. Diese Zettel sollten eigentlich nur interner Information dienen und vor verlassen der ABP (Wien) abgerissen werden, wie es nur selten unterblieb, wie die doch wenigen erhaltenen Stücke zeigen. Reste von solchen Zetteln findet man hingegen nicht so selten auf Wiener Zensurpost. Beste Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr 31 Dez - 15:14 | |
| Servus und Gutes Neues, heute erhielt ich das folgende Stück. Eine hochwertige Auslandssendung mit 70 Rpf nach Schweden aus München 3 (Sic) mit Münchner ABP Kontrolle. Brief bis 80 Gramm, schon mal gut. Aber Münchner Stempel und Münchner Kontrolle?! Klingelt es? Eine Münchner Schnellprüfung!!!!!!!!!!!!!!!!! Gut, Köln oder Königsberg sind seltener, aber bei der Anzahl der Stücke, die überhaupt bekannt sind spielen 2-3 Stück keine entscheidende Rolle. Landsmann unterläßt es, selbst im neuen Katalog, überhaupt auf Münchner Schnellprüfungen hinzuweisen, und so nebenbei kennt man nun auch den Stempel des ABP Postamtes. Für mich ist es so ein sehr gelungener Jahresabschluß bzgl. meiner Spezialsammlung. Aber ich erhielt einige sehr schöne Stücke zuletzt, die ich auch noch zeigen möchte. Beste Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr 31 Dez - 15:28 | |
| Servus erneut, hier mal wieder etwas aus dem Bereich meiner besonderen Aufmerksamkeit. Die ABP`n der besetzten Länder. Hier Paris, Frankreich. Es geht um den seltensten, regulären Stempel dieser ABP und den ersten. Dieser Brief ist auch bei Landsmann abgebildet, denn das hat er verdient. Er wurde nach dem Frankreichfeldzug im unbesetzten Albi aufgegeben nach Hong Kong. Eine sehr seltene Destination. Er wurde in der ABP Albi (französisch und selten) zensiert, durchlief dann die britische Zensur, um in Hong Kong unzustellbar zu sein. Also: retour. Auf dem Rückweg existierte, so gerade eben, die Pariser ABP und der Brief wurde dort mittels des extrem seltenen Stempels XP1.1 deutsch zensuriert. Ein Unikat, somit präsentiert mit entsprechendem Sammlerstolz. Beste Grüße Johannes |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Sa 1 Jan - 11:10 | |
| Hallo Johannes,
bitte zeige weiterhin derartige Raritäten. Viel Glück im neuen Jahr.
Reinhard
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| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr 14 Jan - 15:20 | |
| - kaiserschmidt schrieb:
Hallo Johannes,
bitte zeige weiterhin derartige Raritäten. Viel Glück im neuen Jahr.
Reinhard
Servus Reinhard, gerne versuche ich Deinem Wunsch nachzukommen. Heute mal etwas aus der Zensurstelle Nancy. Die dt. Armee hatte den Krieg ja spätestens 1943 verloren, betrieb ihn aber fort, so auch postalisch mit den ABP`n. In der Normandie war die Landung der Alliierten erfolgt und deren Vormarsch. Die hergebrachten Stellungen der ABP`n waren nicht haltbar und Nancy wurde eingerichtet. Interessanterweise wurden nicht nur die Stempel der alten ABP`n wie im Falle Bordeaux weiterverwendet, sondern auf Grund der Attentatsereignisse auf AH auch die "Gestapostempel" eingeführt. Diese Stücke haben lt. Landsmann "nur" einen E Status, aber wer versucht sie zu erhalten wird verwundert sein, denn wahrscheinlich sind fast alle erfasst, aber eben wg. ihrer Besonderheit nicht auf dem Markt. Die Abschläge sind oft schlecht, somit erhalten Gute nochmals sehr hohe Preise. Es gab Stempel mit dem Kennbuchstaben "n" für Nancy, und "y" (eigentlich Bordeaux) nachdem die Prüfstelle in Nancy nach dem weiteren Vorrücken der Alliierten nochmals weiterziehen mußte. Die "Y" Stempel haben auch den Status "E", ABER: Versucht ihn mal zu finden !!!!!!!!!!!!!! Nach dieser Einleitung möchte ich natürlich diese Stücke zeigen. Beste Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr 21 Jan - 22:54 | |
| Servus, im letzten post hatte ich ja schon s.g. "Gestapozensur" (dieser Begriff ist eigentlich irreführend, da es auch schon zuvor Zensuren unter der Oberaufsicht der Gestapo im Zeitschriftenbereich gab) aus Nancy vorgestellt, die nach dem Attentat auf Hitler aufkam, nachdem der Wehrmacht die Aufsicht über die Auslandspostkontrolle entzogen wurde und eben der Staatspolizei zugeordnet wurde. Es gibt sehr seltene Stücke hiervon, wie eben solche aus Nancy, Bordeaux, Königsberg oder Köln und "häufige" wie z.B. aus Oslo, München oder Kopenhagen. Dann gibt es eben auch noch die Frankfurter "Zensurpost" Stempel. Hiervon gibt es ca 30 Unterarten, was fast jeden individuell erscheinen läßt. Bei Landsmann steht die meisten gäbe es auf Feldpost der Atlantikfestungen, da diese eben noch im Zuständigkeitsgebiet Frankfurts, also in Frankreich Post liefern konnten, da sie eben nicht alliiert besetzt waren. Ich habe allerdings auch einige Stücke auf "Rote Kreuz" Sendungen und sogar auf Schnellprüfungen. Dazu vielleicht später. Hier aber mal wirklich ein Feldpostbrief aus der Festung Lorient, die ja bis zum Kriegsende gehalten werden konnte. Die Feldpostnummer kann der Hafenkommandantur zugeordnet werden und Oberstleutnant H. Stark war der Befehlshaber über das Wachkommando in dem sich auch 37 , ausländische, Kriegsgefangene befanden. Beste Grüße Johannes
Zuletzt von jklang am Fr 27 Okt - 19:05 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Sa 22 Jan - 17:26 | |
| Servus, und nochmals zu den "Zensurstellen" Stempeln. Ich hatte bzgl der Häufigkeit Stempel aus Berlin bisher nicht eingeordnet. Der Grund? Nun im Grunde sind die "Zensurstelle" Stempel aus Berlin eher häufig, aber der wohl Seltenste stammt auch aus Berlin. Es handelt sich um BP6.4 und er ist bis dato genau 1x nachgewiesen und befindet sich, erfreulicher Weise in meiner Sammlung. Wie es zu diesem ungewöhnlichen Stempel, ohne Tilde oder Kennbuchstaben, aber dafür 2 Kreuzen kam ist unbekannt. Evtl. hat es mit dem Absender Zeiss Jena zu tun, der offensichtlich auch eigene Zollfreistellungszettel hatte. Übrigens auch eher ungewöhnlich die AH Marken eben von Zeiss als Perfins. Eine große und kriegswichtige Firma mit optischen Produkten. Beste Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr 28 Jan - 12:06 | |
| Servus erneut, nun bei dem Thema der Zensurstellen geht noch etwas. Ich hatte ja Köln als eher selteneren Stempel erwähnt und möchte ihn hier zeigen. Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr 28 Jan - 12:11 | |
| Servus, nun mal als Abschluß ein entsprechender Stempel aus Sonderborg als Ausweichstelle für Kopenhagen. Ich schrieb ja eigentlich sind Kopenhagen/Sonderborg und Oslo häufiger, aber hier kommt die sehr seltene Variante in Kombination mit neutralem blauen Verschlußstreifen hinzu, das ist sehr selten. Beste Grüße Johannes Falls jemand noch Beispiele aus Oslo, Wien oder München sehen möchte gerne Bescheid geben, aber a sind diese eher häufiger und b ist der Bedarf evtl. an diesen Stücken doch gedeckt. Hallo bzgl. Frankfurter Stempel auf "normalem (KZ)" Brief mein Beitrag im Ostmark post vom 30.5.20. Und, um Hamburg nicht gänzlich außen vor zu lassen 13.6.20 hatte ich einen Beitrag mit entsprechendem Stempel im Thema Deutsches Reich von 1933 bis 1945 "in einer ausgesuchten Perspektive. |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr 28 Jan - 16:17 | |
| Hallo Johannes,
Deine Belege sind alle extrem seltene Stücke. eine Freude, sie zu betrachten. Eine Bitte hätte ich - kannst Du die Nummern nach Landsberg immer angeben, ich finde dann sehr leicht die Daten im Katalog.
Viele Grüße
Reinhard
|
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Sa 29 Jan - 16:28 | |
| - kaiserschmidt schrieb:
Hallo Johannes,
Deine Belege sind alle extrem seltene Stücke. eine Freude, sie zu betrachten. Eine Bitte hätte ich - kannst Du die Nummern nach Landsberg immer angeben, ich finde dann sehr leicht die Daten im Katalog.
Viele Grüße
Reinhard
Hallo Reinhard, nun das werde ich, soweit möglich, in Zukunft berücksichtigen. Für die letzten Stücke hier noch die Angaben: Nancy NP3.1 und NP4.1 für Frankfurt EP4.1 Köln: CP5.1 Sonderburg KP3.1 und KV3.1 (wobei grün und blau wirklich sehr selten sind) Und da ich hier schreibe, fiel mir kürzlich auch ein schönes Stück wieder auf. Erneut aus Nancy; eine Sonderverwendung von Verschlußstreifen. Dies gab es im Grunde für jede größere ABP (und eben auch für Kleinere als Behelf). Dieses Stück ist leicht erklärlich: für Nancy selbst gab es nie solche Streifen, diejenigen von Bordeaux waren auch irgendwann aufgebraucht, also griff man auf naheliegendes zurück. Die ABP Köln hatte seit des alliierten Vormarsches durch BENELUX keine Bedeutung mehr, so auch deren Utensilien. Also wurden sie weitergereicht und es entstand dieses, erneut sehr seltene Provisorium. Auch dieses Stück suchte ich lange, um es letztlich zufällig in einer Box bei einem französischen Händler sehr günstig zu finden. Er wußte schlicht nicht was er da verkaufte. Auf meine Anmerkung hin meinte er nur "Sie haben es erkannt, freuen Sie sich". Nun gut es handelt sich um YV4.1. Beste Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 So 6 Feb - 13:43 | |
| - jklang schrieb:
- Servus erneut,
ich bin weiterhin mal in Norwegen. Diesmal aber kein Stück vom Beginn, sondern vom Ende der deutschen Zensuren. Am 08.05.1945 war Norwegen von der Besatzung befreit, aber mehr oder weniger bis dahin wurde zensiert. Manches lief in die Prüfstelle ein unterlief einigen Schritten der Bearbeitung und blieb dann aber liegen. Solche Post wurde dann von norwegischen Stellen nach Auffindung unter ihren Prämissen nochmals geprüft und erst dann abgeleitet. Solche Stücke sind nicht so häufig. Übrigens gab es ähnliches auch von anderen ABP`n. Dieses geschilderte Vorgehen kann man auch bei "Landsmann" im Katalog auf Seite 302 ersehen, und dann gibt es auch dort eine Abbildung zu solch einem Stück. Dieses Stücks!! Dieser Beleg ist somit sogar Literaturbekannt. Aber sicher ist, hier kommt er besser zur Geltung. Herzliche Grüße Johannes
Servus, ich schrieb diese doppelten Zensuren im selben Zuständigkeitsbereich gab es auch in anderen ABP`n. Am Ehesten in München. Hier ein besonders hübsches Stück, das auch das Thema "Zensurstellen" nochmals aufgreift. Der Stempel ist DP4.1.2. Eher häufig, aber selten so gut abgeschlagen auf dem Verschluß DV4.1. Das ganze als geschäftliche Post an einen Verlag, der offensichtlich bereits evakuiert wurde nach Thüringen. Zusätzlich attraktiver Werbedruck und MEF des Pro Juventute Höchstwertes. Die deutsche Zensur wurde vollständig abgeschlossen, aber auf dem Weg von München an die Adresse wurde er überrollt und im Verlauf nochmals amerikanisch zensuriert. Das bedeutete letztlich 7 Monate Laufzeit. Aber angekommen ist er. Herzliche Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Do 17 Feb - 18:00 | |
| - kaiserschmidt schrieb:
Hallo Forumler,
Telegramm aus Lublin nach Wien vom 29.3.1943. Der rote Zensurstempel KONTROLLIERT ist falsch.
Kaiserschmidt
Servus, ich mußte ersteinmal eine ganze Weile suchen, bis ich eine der eher seltenen Zensuren ins Generalgouvernement fand. Wie ich ja schrieb wurde Post dorthin recht bald nach der Besetzung nicht mehr zensuriert. Hier also aus der Frühzeit der ABP Berlin (diese war zuständig) eine Zensur mit dem Poststempel der ABP auf Devisenkontrollvermerk, wie diese in der Frühzeit eben auch als Zensurverschlüsse (BV1.1) kurzfristig auftraten. Das Porto Reich ins GenGov entsprach von Anfang an Inlandsgebühren. Beste Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr 18 Feb - 9:55 | |
| Servus, hier mal wieder ein eher unscheinbares, aber sehr seltenes Stück mit einer rein handschriftlichen Zensur der ABP Berlin. Es hat Status "F", aber ich konnte den Beleg vor einigen Jahren auf ebay für etwa 10 Euro ersteigern. Ein Beispiel was es so gibt. Die Karte sollte kurz vor dem deutschen Einmarsch in die UdSSR eben dorthin versandt werden, aber als sie in der ABP eintraf war der Einmarsch wohl "im Gange" und eine Weiterleitung erfolgte nicht mehr. In der ABP war man natürlich unvorbereitet und so wurde per Hand zensiert. Allzu viel Post in die SU gab es sicher eh nicht, denn in beide Richtungen sind Poststücke zumal aus 1941 nicht häufig. Auch zeitgeschichtlich ein interessanter Beleg. Landsmann: BBH1 Viele Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr 25 Feb - 18:22 | |
| Servus erneut, erneut ein sehr unscheinbares aber sehr seltenes Stück. Der seltenste Stempel der ABP Bordeaux. Er wurde von Mitgliedern der ARGE schon für eine Chimäre gehalten bis ein Mitglied und ich unsere Stücke bei einem Treffen präsentierten. Seitdem gab es keine neuen. Landsmann: YP2.1 Beste Grüße Johannes |
| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr 25 Feb - 19:59 | |
| Hallo Johannes,
wie lange sammelst Du dieses Gebiet, daß Du derart viele Raritäten erwischen konntest ?
lg Reinhard
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| | | kaiserschmidt Mitglied in Silber
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Mo 28 Feb - 17:26 | |
| Hallo Forumler, Eingeschriebener Luftpostbrief vom 28.10.1944 von Wien nach Triest. Der Brief wurde in Wien zensuriert, obwohl München zuständig war. Rückseitig der Ankunftsstempel von Triest 7.1.1945 sowie der handschriftliche Vermerk ricevuto e resposto 9.1.45Rätsel neben der ungewöhnlich langen Laufzeit geben mir auch die beiden Zeichen SS unter der 12 Pf Marke auf. Eine Instradierung möchte ich ausschliessen, denn die Rohrpoststation 55 Hundsturm liegt nicht auf der Strecke vom Aufgabepostamt im 2. Bezirk zum Flughafen. Der Brief wurde auch chemisch überprüft. Kaiserschmidt |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Sa 5 März - 16:16 | |
| - kaiserschmidt schrieb:
Hallo Forumler,
Eingeschriebener Luftpostbrief vom 28.10.1944 von Wien nach Triest. Der Brief wurde in Wien zensuriert, obwohl München zuständig war. Rückseitig der Ankunftsstempel von Triest 7.1.1945 sowie der handschriftliche Vermerk ricevuto e resposto 9.1.45
Rätsel neben der ungewöhnlich langen Laufzeit geben mir auch die beiden Zeichen SS unter der 12 Pf Marke auf. Eine Instradierung möchte ich ausschliessen, denn die Rohrpoststation 55 Hundsturm liegt nicht auf der Strecke vom Aufgabepostamt im 2. Bezirk zum Flughafen. Der Brief wurde auch chemisch überprüft.
Kaiserschmidt
Servus, bezüglich der Markierung 55 oder SS kann ich nichts anmerken, aber was interessant ist aus Zensurhinsicht ist der neutrale Verschlußstreifen und der Durchgangsstempel Ag hier eben als Prüfstempel aber interessanterweise nicht auf dem Streifen, sondern weit weg angebracht. Dieses Vorgehen sieht man eigentlich nur bei Wien und Lyon. Berlin prüfte teils auch in dieser Kombination, aber dann war der Stempel auf dem Streifen. Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Sa 5 März - 16:33 | |
| Servus, mal was ganz anderes. Ich schrieb in Griechenland und Serbien erfolgte deutsche Zensur auf Inlandspost. Es gab diverse Zensurstellen, die wesentlich befanden sich auf Chios, Lesbos und Kreta seltener Lemnos, Kos und Ioannina und Athen (Ich halte den Telegrammprüfstempel für authentisch). Der häufigste Stempel ist sicher Chios SGP1.1 (im alten Landsmann war Lesbos verortet aber nach interner Abklärung ist der Vermerk entfernt worden). Generell sind es die Stempel die entscheidend sind, denn Einlagezettel z.B. gab es gar nicht und nur in ganz seltenen Fällen Verschlußstreifen. In den letzten 5 Jahren ist außerhalb Griechenlands kein einziges Stück angeboten worden (auf Auktionen). In Griechenland wenige, die alle hohe 3-stellige Zuschläge erhielten. Ein hohes Ergebnis für ein ziemliches Nischengebiet. Hier nun mal eine solche Seltenheit. Der häufigere Stempel Chios SGP1.2 aber auf Verschlußstreifen mit dem Eindruck "Deutsche Zensur" SGV1.2. Das Ganze stellt wieder eine höchste Seltenheit dar! Herzliche Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 So 6 März - 16:36 | |
| Servus, in Griechenland wurde Inlandspost zensiert. Soweit das Credo. Es gab aber auch sehr seltene Fälle in denen Deutschgriechische Zensuren auf Auslandspost aufscheinen. Das geschah sicher eher als Durchrutscher, hätte aber keinesfalls geschehen sollen. Weil dieses Verbot bestand wurde es auch sehr genau beachtet und somit sind solche Stücke sehr selten. Ich kenne 2 Sammler in Griechenland, die explizit solche Stücke sammeln und verwirrende Preise zahlen. In deren Sammlung tauchen Stücke nach Deutschland, Italien, Rumänien, Bulgarien und Dänemark auf. Ich habe " nur" Deutschland und Italien, aber selbst diese sind selten. Lange Rede kurzer Sinn: Hier ein Exemplar aus Lesbos ins DR. Herzliche Grüße Johannes |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr 11 März - 16:06 | |
| Servus, zu den zensierten Stücken gehörten ja auch Telegramme, die insgesamt seltener als Briefpost sind, aber auf weniger Interesse stoßen. Unter einen Status "D" "schwer zu finden" nach Landsmann rutschen sie nie. Trotzdem sind sie oft im mittleren 2-stelligen Bereich zu finden. Aber Telegramme sind auch sehr interessant und deshalb möchte ich das folgende Stück als Besonderheit aus Berlin demonstrieren. 1. aus JAPAN 1943. Briefpost gab es von dort definitiv nicht mehr (seltenste Feldpost noch ausgenommen) 2. handschriftlich über Berlin ins Sachsen Anhaltinische Freyburg 3. der Zensurvermerk wurde somit ebenfalls handschriftlich aufgebracht in der Kennung A.T.P.B. gedruckt gibt es keine Punkte hinter den Buchstaben Herzliche Grüße Johannes Ach ja das fällt unter die Kennung BT2.1 |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr 18 März - 13:54 | |
| Servus, hier noch ein Berliner Telegramm, kam kürzlich an. Hier der Zensurvermerk in gestempelter Variante als BT2.3. Grüße jklang |
| | | Gerhard Admin
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Fr 18 März - 23:41 | |
| - Gerhard schrieb:
- jklang schrieb:
- Vielleicht könnte jeder, der diesen Beitrag liest kurz Hallo sagen. Ich schreibe gerne zu dem Thema, aber habe keine rechte Vorstellung, ob es außer kaiserschmidt und mir noch Interesse findet.
Hallo Johannes,
kurz Hallo auch ich verfolge natürlich immer mit Interesse deine Beiträge. Mein Schweigen dazu ist darin begründet, dass ich aus meinen Sammelgebieten dazu leider nichts Nennenswertes hinzuzufügen habe.
Herzliche Sammlergrüße Gerhard Ich habe nun mein Gewissen erforscht und meine Belege noch genauer durchleuchtet - einige Belege zum Thema habe ich doch gefunden. Vermutlich liegt die "stiefmütterliche" Behandlung durch mich daran, dass ich in diesem Thema leider fachlich völlig unbedarft bin. Wenn es also zu den Belegen etwas Information gibt, würde ich mich über einen Kommentar von @jklang sehr freuen. Hier einmal ein Brief aus Jugoslawien: Vorder- und Rückseite Einschreibebrief aus Zagreb vom 14.10.1940 nach Krems an der Donau: Herzliche Sammlergrüße Gerhard |
| | | jklang Mitglied in Bronze
| Thema: Re: Zensuren unter deutscher Herrschaft bis 1945 Sa 19 März - 21:23 | |
| - Gerhard schrieb:
- Gerhard schrieb:
- jklang schrieb:
- Vielleicht könnte jeder, der diesen Beitrag liest kurz Hallo sagen. Ich schreibe gerne zu dem Thema, aber habe keine rechte Vorstellung, ob es außer kaiserschmidt und mir noch Interesse findet.
Hallo Johannes,
kurz Hallo auch ich verfolge natürlich immer mit Interesse deine Beiträge. Mein Schweigen dazu ist darin begründet, dass ich aus meinen Sammelgebieten dazu leider nichts Nennenswertes hinzuzufügen habe.
Herzliche Sammlergrüße Gerhard Ich habe nun mein Gewissen erforscht und meine Belege noch genauer durchleuchtet - einige Belege zum Thema habe ich doch gefunden. Vermutlich liegt die "stiefmütterliche" Behandlung durch mich daran, dass ich in diesem Thema leider fachlich völlig unbedarft bin. Wenn es also zu den Belegen etwas Information gibt, würde ich mich über einen Kommentar von @jklang sehr freuen. Hier einmal ein Brief aus Jugoslawien:
Vorder- und Rückseite Einschreibebrief aus Zagreb vom 14.10.1940 nach Krems an der Donau:
Herzliche Sammlergrüße Gerhard Servus Gerhard, schön dass Du "mitspielst". Gerne versuche ich den Beleg aus Sicht der Zensur etwas zu erhellen. Aber erst einmal sei angemerkt, dass Post aus dem selbständigen Serbien gar nicht mal so häufig ist, dies liegt eben daran, dass Serbien zwar Ende März 41 sogar dem Achsenmächtepakt (übrigens in Wien unterzeichnet) beitrat, dann aber ein pro "westlicher" Putsch den Beitritt aufhob und in der Folge Serbien unter drakonische Besetzungskontrolle gestellt wurde, was auch zum Verbot von Auslandspost außer dem DR führte, ob Italien auch erlaubt war oder es dorthin nur Durchrutscher gab ist nicht so ganz geklärt. Nun gut, jedenfalls war, wie eben generell für den Südosten, Wien als ABP zuständig, deshalb trägt der Brief auch Wiener Prüfstempel. Über den Aufbau einer ABP und deren Abläufe hatte ich ja schon geschrieben (29.12.18 Ostmark). Somit sind die 3 Stelligen Stempel Prüferstempel (GK1.1) der 1. Ebene, also Posteingang und -abgang. Die 6-stellige rote Zahl (GK1.6) steht für die Kontrolle des Einschreibens, wobei typisch für Wien die Zahl farbig abschließend durchgestrichen wurde. Der Verschlußstreifen ist GV2.4, somit "der" Wiener Streifen und der Stempel stellt GP1.2 dar auch ein eher häufiger Stempel. Insgesamt stellt der Beleg ein Beispiel für den korrekten Ablauf der Zensur in Wien dar, was gar nicht immer der Fall war. Solche Belege habe ich stets gewählt, um eine ABP "vorzustellen". Ich hoffe es war von Interesse. Grüße Johannes |
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